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Œuvres Thérèse d'Avila (1515-1582) Weg der Vollkommenheit
Dreiundzwanzigstes Hauptstück

4.

Der zweite Grund, warum wir uns fest entschließen sollen, den Weg des Gebetes mit Beharrlichkeit zu wandeln, besteht darin, daß dann der böse Feind keine so große Gewalt hat, uns zu versuchen. Entschlossene Seelen fürchtet er sehr; denn er weiß aus Erfahrung, daß sie ihm großen Schaden zufügen und daß alles, wodurch er sie zu verderben meint, zu ihrem und anderer Nutzen gereicht, während er selbst mit Verlust abziehen muß. Indessen dürfen wir uns dabei doch nicht für so sicher halten, daß wir nicht beständig auf der Hut sein müßten; denn wir haben es mit einem verräterischen Feinde zu tun, der zwar wegen seiner großen Feigheit die Behutsamen weniger anzugreifen wagt, den Sorglosen aber großen Schaden zufügen wird. Sieht er, daß einer wankelmütig, im Guten unbeständig und nicht fest entschlossen ist, darin auszuharren, so läßt er ihm Tag und Nacht keine Ruhe; er stellt ihm endlose Befürchtungen und Schwierigkeiten vor Augen. Dies weiß ich nur zu gut aus Erfahrung; darum kann ich davon reden. Ich sage dies, damit jeder weiß, wieviel an dieser Sache gelegen ist.

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Weg der Vollkommenheit
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