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Œuvres Thérèse d'Avila (1515-1582) Weg der Vollkommenheit
Einunddreißigstes Hauptstück

4.

Manchmal verleiht der Herr in diesem Gebete der Ruhe noch eine andere Gnade. Diese ist zwar, wenn man sie nicht schon oft empfunden hat, sehr schwer zu erkennen; jedoch werden mich jene aus euch verstehen, denen sie zuweilen zuteil geworden ist. Ihnen wird es dann zu großem Troste dienen, zu wissen, was diese Gnade ist, die der Herr, und zwar, wie ich glaube, sogar häufig, zugleich mit der besprochenen gewährt. Wenn nämlich diese Ruhe tief und langandauernd ist, so kommt es vor, daß wir einen oder zwei Tage voll Wonne und Seligkeit herumgehen, ohne uns selbst zu verstehen. Meines Erachtens könnte da der Wille nicht so lange in diesem Frieden verharren, wenn er nicht an etwas gebunden wäre. In der Tat fühlen jene, die in diesem Zustand sich befinden, daß sie nicht ganz bei dem sind, was sie tun; denn der Wille, ihr vorzüglichster Teil, fehlt. Dieser ist hier, wie ich glaube, mit seinem Gott vereinigt, während er die anderen Kräfte frei läßt, damit sie sich mit dem Dienste Gottes beschäftigen. Dazu sind sie in dieser Zeit viel fähiger als sonst; sollen sie sich aber mit weltlichen Geschäften befassen, so zeigen sie sich ungeschickt und manchmal wie von Sinnen.

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Weg der Vollkommenheit
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