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Œuvres Thérèse d'Avila (1515-1582) Weg der Vollkommenheit
Einundvierzigstes Hauptstück

2.

Laßt uns aber jetzt von der Furcht Gottes reden! Auch diese ist sehr leicht zu erkennen, sowohl von denen, die sie besitzen, als auch von jenen, die mit ihnen umgehen. Ihr müßt jedoch beachten, daß diese Furcht am Anfang nicht gleich so vollkommen ist, außer bei einzelnen Personen, denen der Herr, wie gesagt, so außerordentliche Gnaden verleiht, daß er sie in kurzer Zeit reich macht an Tugenden; deshalb wird sie auch am Anfange nicht bei allen erkannt. Allmählich aber nimmt sie zu, indem sie von Tag zu Tag an Kraft gewinnt. Indessen wird sie, wo sie vorhanden ist, doch bald bemerkt; denn wer sie besitzt macht sich sogleich von den Sünden, von den Gelegenheiten zur Sünde und von böser Gesellschaft los und gibt sie auch noch durch andere Zeichen zu erkennen. Bei Seelen aber, die schon zur Beschauung gelangt sind, von der hier mehr die Rede ist, zeigt sich die Furcht Gottes gleich der Liebe sehr deutlich und bleibt nach außen ebensowenig verborgen wie diese. Mögen wir solche Seelen auch noch so genau beobachten, so werden wir doch keine Nachlässigkeiten bei ihnen wahrnehmen können; denn der Herr bewahrt sie derart, daß sie auch eine freiwillige läßliche Sünde selbst dann nicht begehen würden, wenn sie großen Vorteil davon haben könnten; die Todsünden fürchten sie ohnehin wie das Feuer. Was uns betrifft, meine Schwestern, so wünschte ich, wir fürchteten recht sehr die Täuschungen, von denen ich gesprochen. O daß wir beständig zu Gott flehen würden, die Versuchung nie so heftig werden zu lassen, daß wir ihn beleidigen, sondern sie nach der Kraft über uns zu verhängen, die er uns zu ihrer Überwindung verleiht! Daran ist alles gelegen. Diese Furcht ist es, von der ich wünschte, daß sie uns nie verlasse; denn sie wird uns beschützen.

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