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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Thérèse d'Avila (1515-1582) Gedichte der Heiligen

25. Zum Schleierfest der Schwester Elisabeth

von den Engeln

Schwester, daß du wachsam seiest,

Gab man heute dir den Schleier,

Um den Himmel handelt sich’s.

So sei immer aus der Hut!

1. Dieser gnadenvolle Schleier

Mahnt dich, daß du wachsam seiest,

Immer auf der Wache stehest,

Bis der Bräutigam wird kommen,

Wenn du gar nicht daran denkest.

Drum sei immer auf der Hut!

2. Niemand weiß, zu welcher Stunde,

Ob schon bei der ersten Wache,

Ob zur zweiten oder dritten

Ihn der Christ hat zu erwarten.

Deshalb wache, Schwester, wache!

Was du hast, laß dir nicht rauben!

Drum sei immer auf der Hut!

3. Halte immer in den Händen

Angezündet eine Lampe!

Immer stehe auf der Wache,

Fest umgürtet deine Lenden!

Sei nicht immer schlummersüchtig,

Wieviel steht dir auf dem Spiele?

Drum sei immer auf der Hut!

4. Habe Öl stets in dem Krüglein,

Gute Werke und Verdienste,

Daß die Lampe fröhlich brenne

Und ihr Licht nicht bald ersterbe!

Denn ist einstens sie erloschen,

Wirst du vor der Tür gelassen.

Drum sei immer aus der Hut!

5. Niemand wird wohl Öl dir leihen,

Und wenn du zu kaufen eilest,

Möchtest viel zu spät du kommen,

Wenn der Bräutigam schon einzog.

Ist die Tür einmal verschlossen,

Rufest du umsonst um Einlaß:

Drum sei immer aus der Hut!

6. Trage unablässig Sorge,

Daß du bis zum Tag des Todes

Das, was heute du gelobest,

Auch mit starkem Mut erfüllest!

Denn, wenn stets du also wachest,

Sollst du eingeh’n mit dem Bräut‘gam

Drum sei immer auf der Hut!

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