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Œuvres Philon d'Alexandrie (-20-50) De vita Mosis Über das Leben Mosis
Drittes Buch

37.

Derart war das, was er über die Himmelsspeise in göttlicher Ergriffenheit verkündete. Demnächst tat er noch andere notwendige Aussprüche, wiewohl diese eher Ermahnungen als Prophezeiungen ähnlich scheinen könnten. Dazu gehört auch der Spruch hei Gelegenheit des schon früher (§ 159-173) erwähnten grössten Abfalls von der väterlichen Sitte, als sie nach Anfertigung eines goldenen Stieres, einer Nachahmung ägyptischen Wahnes, Reigen bildeten, Altäre errichteten und Opfer darbrachten und dabei des wahrhaften Gottes vergassen und den Adel der Vorfahren, der durch frommen, heiligen Wandel noch erhöht worden war, vernichteten. Darüber war Moses tief betrübt, dass das bis vor kurzem scharfblickendste aller Völker plötzlich insgesamt blind geworden sein sollte, und ferner dass das Mythengebilde voller Lug die Kraft haben sollte, den so grossen Glanz der Wahrheit auszulöschen, den weder die Verfinsterung der Sonne noch die des ganzen Sternenchors verdunkeln kann; umstrahlt sie ja eigenes unsinnliches, körperloses Licht, mit dem verglichen das Licht der Sinnenwelt für Nacht im Vergleich zum Tage gelten könnte. Diese Erwägung bringt ihn ganz aus der Fassung, in seiner äusseren Erscheinung wie in seinem Denken vollzieht sich eine Wandlung, und in Verzückung spricht er: „Wer ist unter euch, der von dem Taumel nicht mit erfasst ist und nicht ohnmächtigen Wesen den Namen der Macht gegeben hat? jeder dieser Art trete zu mir heran" (2 Mos. 32,26). Nur ein einziger Stamm gesellt sich zu ihm, nicht minder mit der Gesinnung als mit den Leibern. Schon lange waren sie von Wut erfüllt gegen die gottlosen Frevler, aber sie suchten nach einem Anführer und Leiter, der in rechtmässiger Weise Zeit und Art für die strafende Tat ihnen zeigen sollte. Als Moses diese in Zorn und voll von Wagemut und Entschlossenheit sah, da wurde er noch viel mehr als vorher von göttlicher Begeisterung ergriffen und sprach: „Nehme jeder von euch ein Schwert, eile hurtig durch das ganze Lager und töte nicht nur andere, sondern auch seine nächsten Freunde und Verwandten allenthalben und sei überzeugt, dass dies das makelloseste Werk sei für die Ehre der Wahrheit und Gottes, für die in der vordersten Reihe zu streiten die leichteste Arbeit ist". Indem sie nun im ersten Ansturm 3000 und zwar die, die hauptsächlich Anführer der Freveltat gewesen waren, töteten, lieferten sie nicht nur den rechtfertigenden Nachweis ihres Fernbleibens von der frechen Tat, sondern gewannen dadurch auch das Anrecht auf den Ruhm der edelsten Vorkämpfer und wurden einer Ehre gewürdigt, die ihrem Tun am meisten gebührte, des Priestertums: Diener der Heiligkeit sollten sie fortan sein, für die sie tapfer gekämpft und gestritten hatten.

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Einleitung und Inhalt: Über das Leben Mosis

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