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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Philon d'Alexandrie (-20-50) De opificio mundi Über die Weltschöpfung

10.

Nun war die in der göttlichen Vernunft aufgebaute unkörperliche Welt vollendet, und nach ihrem Muster ward alsdann die sinnlich wahrnehmbare in vollkommener Gestalt hervorgebracht. Und zwar schuf der Schöpfer von ihren Bestandteilen zuerst den, der unter allen der vorzüglichste ist, den Himmel, den er richtig „Feste" nannte, da er doch körperlich ist; denn der Körper ist seiner Natur nach fest, weil er in dreifacher Richtung ausgedehnt ist; für das Feste und den Körper gibt es aber kein anderes Merkmal als die Ausdehnung nach allen (drei) Seiten. Im Gegensatz zu dem gedachten und unkörperlichen Himmel also nannte er mit Recht diesen sinnlich wahrnehmbaren und körperlichen „Feste." Darauf nannte er ihn zugleich treffend und ganz natürlich „Himmel", entweder weil er die Grenze aller Dinge bildet oder weil er zuerst von den sichtbaren Dingen geschaffen wurde (Philo bringt nach falschen Etymologien das Wort ουρανός (Himmel) mit ορος (Grenze) und όρατός (sichtbar) zusammen.). Den Tag aber, der nach seiner Schöpfung abgelaufen ist, nennt er den zweiten, da er dem Himmel wegen seiner Würde und Ehrenstellung unter den sinnlich wahrnehmbaren Dingen die ganze Dauer und das volle Mass eines Tages zuwies.

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Über die Weltschöpfung

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