8.
Wohlan denn also, verlaß die Welt! Der du einst in sie tratest, trenne dich von ihrem Unrat. Wirf weit von dir die Gewandung dieser Welt voll Schmerz. Wie ein Athlet entkleide dich, salbe dich mit dem Öle Christi, damit nicht gegen dich kämpfen die Hände des Tapfersten. Wenn die Heiden, welche geleitet werden von vernünftiger Weisheit, nicht allein ihre Besitztümer verlassen, sondern sich auch von den gewöhnlichen Speisen enthalten, sich mit kurzem, unbereitetem Trunk stärken und mit heldenmütigem Tod ihr vollbrachtes Leben abschließen, wieviel mehr müssen wir ähnlich werden den Lieblingen Christi, die nach den Regeln der Engel sich verhielten und sich den Chören der Überirdischen beigesellt haben.
Gehen auch wir, o Anachoreten, nach dem Gesetz der Feinde, treten wir in unser Besitztum wie in ein fremdes Land, hauen wir aus die Pflanzung des Feindes, um sie auszurotten. Wie Gefangene wollen wir unsere Habe für die Bedrängten verwenden, nicht als ob wir unsere Angehörigen haßten, sondern um unsere Liebe zu den Armen zu üben, welche die Truppe Christi sind und die wahren Fürsprecher. Du fesselst dich hier selbst durch die Güter und begibst dich in eine Gefangenschaft ohne Umkehr, aus welcher es kein Lösegeld gibt. Eile, eile geschwind, o Bruder, dich zu retten vor solcher erbarmungsloser Hölle, auf daß du hingelangen kannst zur sicheren Stadt, wo kein Argwohn und keine Furcht mehr dich drückt vor dem Falle und vor dem Lose der Gefangenschaft.
