2.
Das ist die größte aller Gnadengaben an die Menschen, daß Gott der Vater der Menschen ist. Die Engel haben nicht die Gewalt, so zu sagen; wenngleich sie mächtig sind und geistige Wesen, so sind sie doch Diener (Hebr. 1, 14) und nicht Söhne. O Mensch! beachte wohl, welcher Ehre du gewürdigt bist, daß du Gott Vater nennen darfst. Und auch das beherzige wohl, gestalte dich gemäß der Ehre des Vaters, damit Hoch und Nieder erkenne, daß du wirklich ein Kind Gottes bist. Durch das Wort hat Gott den Menschen hervorgebracht. Obwohl du durch das Wort (allein) das nicht vermagst, tauche dich doch nicht durch den Willen des Fleisches in das Irdische ein. Schneide ab von dir und entferne alle überflüssige Begierlichkeit. Erachte als nützlich und genügend die notwendige Nahrung. Gehe nicht darüber hinaus und überlaß dich nicht der Völlerei. Im Fette bläht der Mensch sich auf und von vielem Fett kommen die Übertretungen wie von vielem Trinken die unreinen Lüste. Solche können Gott nicht Vater S. 279 nennen. Bezeugst du das von dir nicht selbst, indem du sprichst: Heilig ist dein Name?
