3.
Warum bist du dabei traurig? Zwar bist du arm, aber in Sorglosigkeit, in Ruhe und Freude, mit Leichtigkeit und geringer Mühe verschaffst1 du dir, was du für deinen Leib brauchst. Das Mittagsmahl und Abendessen der Reichen dagegen wird mit Schwierigkeit geregelt und bei ihren Genüssen sind sie voller Sorgen; besonders dann, wenn die Speisen durch Blutvergießen oder Bedrückung beschafft wurden, quälen und erschöpfen sie sich durch Gewissensbisse unaufhörlich; viele Stürme drängen ein auf ihren von Furcht erschütterten Geist wegen der reichlichen Füllung ihres Leibes2. Ein strenger S. 116 Winter bricht von allen Seiten über sie herein; die Angst vor den Dieben, die Furcht vor den Räubern, der Schrecken vor den Verleumdern, die Unruhe vor den Steuereinnehmern, die Mißgunst der Neider, die Schmähreden der Feinde, Treulosigkeit und Bedrängnis von allen Seiten. Gegen ihn ist der Mund aller aufgesperrt wie von Drachen; sie wollen ihn verschlingen. Siehe, zahlreicher sind die Sorgen und Kümmernisse der Reichen als ihre Mußestunden und ihre Freuden.