5.
Wo bleibt also die Freude der Reichen und ihr Trost, wonach du Armer so sehnlich verlangst, indessen du trotz deines ruhigen und friedlichen Lebens traurig bist und dich für unglücklich und bedrängt hältst und deine reichlich gewonnene Einsicht gering schätzest?
Du brauchst dich nicht zu fürchten vor Dieben, nicht vor Räubern. Du brauchst nicht zu sorgen für die grünen Saaten der Felder, nicht für die Weiden auf den Bergen; nichts hast du zu befürchten von treulosen Hirten, nichts von dem Einbruch der Raubtiere. Du brauchst nicht zu zittern vor der Gewalttat des Tyrannen, nicht vor dem Steuereinnehmer des Fürsten; dich trifft nicht der Geizigen Neid, nicht die Schmährede des Verleumders. Vor niemand brauchst du dich zu fürchten, von niemand dich aufregen zu lassen. Nicht die Furcht vor Fürsten S. 117 vermag den Armen zu erschrecken, nicht die Drohung der Gebieter. Niemand kann dem Armen etwas entwenden, niemand ihn beängstigen oder bedrohen.