2.
[Forts. v. S. 124 ] Wohlan denn, ihr Hirten der Herde, ihr Vorsteher der Kirche, welche die Hürde der Herde ist, sehet, wie Satan vorgeht und wie Christus bekämpft, wie die Kirche, die der Schafstall ist, verachtet wird und von den Wölfen verfolgt wird! Und ihr Hirten der Herde schweigt und seid müßig, verkündigt nicht unablässig die Vorschriften der Gebote, damit alle es hören! Die Heere sind in Gefahr inmitten der Feinde, und du, der Feldherr, ruhst und schläfst? Das Schiff wird in dem Wogendrang und in den stürmischen Fluten hin und her getrieben, und du, der Kapitän, sitzest ruhig und sorglos dabei. Wilde Tiere brechen ein in den Weinberg und verwüsten ihn, und du, der Arbeiter im Weinberge, siehst es mit an und kümmerst dich nie darum? Diebe sind herangeschlichen und durchbrechen ringsherum die Ecken, und du, der Wächter, schläfst und schnarchest! Die Gemeinde ist tödlich verwundet, und doch ist kein Arzt in ihrer Mitte; von Wölfen sind die Herden zerstreut, in Abgründe sind sie zersprengt und stürzen über die Felsen; grausam zerfleischen sie Wölfe und Raubtiere, Raubvögel zerreißen sie blutig und grausam, zerstreut liegen sie umher, und die Hirten zeigen sich nicht.
