6.
In den Augen Gottes ist das noch wichtiger als jegliche Tugendübung. „Die Priester sind doppelter Ehre wert, besonders jene, die sich abmühen in Wort und Lehre1.“ Groß und ruhelos ist die Mühe der Priester, und segensreich sind auch die Gnaden des Lehramtes. Seelenarzt ist ja der Priester und Mitarbeiter an Gottes Werken. Gott schuf ja den Menschen mit einem Willen, (der sich) zum Guten und Bösen (wenden kann). Der Priester soll ihn lenken und mit Tugendwerken schmücken. Gott schuf die Natur des Menschen, und dieser erleuchtet sie durch Vermittelung der Gotteserkenntnis, er hält sie ferne von allem Trug Satans, und er verscheucht und zerstreut die Nacht des Irrtums und das Dunkel der Unwissenheit. Den Geschöpfen zeigt er den Schöpfer, den Spender alles Guten, ihn, der das Meer und das Festland erfüllt; er erleuchtet mit dem Licht des wahren Glaubens, der echten Sittlichkeit und Tugend und gibt den Gottliebenden (Seelen) Anleitung zur Tugend und Freude. Deshalb sind (die Priester) so großer Ehre wert, und leuchtende Kronen umstrahlen sie (ihr Haupt).
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1 Tim. 5, 17. ↩