7.
Demnach muß jeder, der das Priesteramt bekleidet, große Mühe aufwenden und unablässig arbeiten für das Heil der Herde. Denn wenn schon Jakob vernunftloser Schafe wegen Frost und Hitze mit Geduld ertrug und sich den Schlaf versagte, wieviel mehr mußt du S. 127 ohne Unterlaß arbeiten und wachen für die vernunftbegabte Herde und mußt unablässig für sie fürchten und sorgen, ja zärtlicher noch als ein liebender Vater und die Mutter eines neugeborenen Kindes mußt du für sie sorgen, sie lieben, mußt suchen, sie zu retten, immerfort mußt du sie belehren durch die Verkündigung des Wortes (Gottes), im einzelnen sowohl wie vor versammelter Gemeinde. Was aber einer lehren will durch sein Wort, muß er zuvor auch durch Werke betätigen, denn das Wort ist ohne Segen, wo keine Taten es begleiten. „Jesus fing an zu tun, dann (erst) lehrte er1.“ „Wer selbst es tut und es andere lehrt, der wird groß genannt werden im Himmelreiche2.“