9.
[Forts. v. S. 155 ] Wie grimmig müssen die Qualen sein, zu welchen solche verurteilt werden, die in ihrem Herzen den Stachel der Feindschaft mit dem Nebenmenschen tragen und dem heiligen Geheimnisse sich zu nähern wagen, wie muß das Feuer, wie die finstere Hölle sie foltern! Du empfängst den Leib des Herrn und willst Gott hintergehen, indem du deine Feindschaft gegen den Nächsten zu verbergen suchst. Wohlan, auch Kain wollte Gott hintergehen, indem er den Mord seines Bruders zu verheimlichen suchte; nun sieh aber seine Angst und Verwirrung, die Folge seiner bösen Gedanken (Pläne). Wer dem Leibe des Herrn sich naht, dabei aber in Feindschaft mit seinen Nebenmenschen lebt, der empfängt nicht den lebenspendenden Leib, sondern verzehrendes Feuer; denn „er ißt und trinkt sich das Gericht hinein1“.
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1 Kor. 11, 29. ↩