5.
[Forts. v. S. 194 ] Dies muß man hienieden immer bedenken und wachsam dahingehen durch das dahineilende, ruhelose, zur Sünde geneigte Leben der Welt. Das Ewige ist ohne Grenzen, Trug und Traum, dagegen sind die irdischen Dinge geliebter, schwächer noch wie ein Spinnengewebe. Siehe nur: Heute und morgen, und wir sind nicht mehr. Zwei Tage währt die Ruhe auf der Welt, ewig aber sind die Qualen und die Schande. Unser wartet die Reise in ein anderes Land, und den Herrn der Herrlichkeit erwarten wir zu schauen. Darum wollen wir gewissenhaft unser Gewissen erforschen und hienieden läutern, denn nach wenigen Tagen müssen wir vor dem furchtbaren untrüglichen Richter erscheinen, dem unsere Geheimnisse offenbar werden und der die Gedanken des Herzens erforscht; vor ihm, dem wahrblickenden und prüfenden Auge, bleibt nichts verborgen.