12.
O furchtbare Langmut Gottes, o große Liebe und unaussprechliche Herablassung des Gütigen, daß er nicht die Himmel herabstürzen läßt über diese Gotteslästerer, daß er nicht die Erde unten spaltet und die Verdorbenen und zur Last Gewordenen verschlingen läßt, daß er seine S. 202 gewaltigen Blitze nicht auf sie herab schleudert und mit Feuerflammen sie vernichtet. Jedoch er schont in Langmut bis zur Stunde der Rache, bis zum Tage des schrecklichen Gerichtes. Welche Höllenräume aber und welche Feuerflammen müssen für solche Menschen in Bereitschaft stehen! Welche Abgründe des Tartarus und schauerliche Finsternis für solch gottlose Ausschreitungen! Welche wurmerfüllte Gruben, welche Menge von Qualen sind angedroht, die zu nennen ich nicht imstande bin, die überströmenden Feuerbäche, die herabstürzen und hereinbrechen über die Lasterhaftigkeiten, wo furchtbare Schrecknis, Weinen und Seufzen unaufhörlich herrschen!