1.
Grauen erfüllt mich jedesmal, wenn ich an die furchtbaren Übertretungen eines solchen denke und unaufhörlich sind meine Gedanken gestört. Entsetzen und Furcht kommen in (über) mein Herz, denn unablässig schlägt dieses Leiden mir Wunden; denn da es zur üblichen Gewohnheit geworden ist, erscheint die Wunde gar nicht als Wunde (offenbar). Von schweren Übeln sind wir betroffen und doch sind wir so sorglos wie Gesunde. Entsetzen ergreift mich immer, ich staune und klage beständig, denn ich kenne die Bösartigkeit der Wunde gar wohl, ich kenne völlig die Vernachlässigung der Wunden, deswegen muß ich noch heftiger klagen und zittern und unablässig muß ich weinen über unsere Blindheit und Verirrung. Denn ich weiß, daß furchtbare Kerker und starke Fesseln und vielerlei S. 206 Strafen und Qualen für die bereitstehen, welche die Worte und die Könige der Welt verachten.
