9.
[Forts. v. S. 211 ] Eine große Tugend zeigen jene, die sich martern lassen und sich trennen von den Verächtern Gottes und Feinde seiner Feinde werden. Ihnen steht eine herrliche Vergeltung, vielerlei Gnadengabe und Ehrungen als Freunden Gottes bevor. Frage doch einmal die Könige der Erde! Wenn einer sieht, daß einer seiner Diener seinen persönlichen Feinden Feind geworden ist, wie ehrt er einen solchen, wie zeichnet er ihn aus vor seinen Großen, wie lobt er ihn! Wenn der König dagegen hört, daß einer seiner Diener seine Feinde liebt und Freundschaft mit ihnen (geschlossen hat) schließt, dann sieh einmal zu, wie er ihn züchtigt, einkerkert und foltert und wie grausam er ihn ums Leben bringt! Wenn wir darum Liebe und Freundschaft mit den Feinden Gottes schließen, die durch ihren gottlosen Lebenswandel seiner spotten und ihn beleidigen, sind wir denn da noch auch nur im geringsten des Mitleids und der Verzeihung würdig?
