13.
O unverständiger Tor! Hörst du denn nicht, daß Gott zu dem Sünder spricht: „Warum predigst du über meine Gerechtigkeit und nimmst meine Gebote in deinen Mund1?“ Und wiederum spricht er: „Wenn ich auf die S. 253 Sünden in meinem Herzen geschaut hätte, hätte mich Gott wohl erhört?“ Und abermals spricht er: „Weichet von mir alle ihr Übeltäter!“ In deinem törichten Gebete sagt der Prophet dir ab, und du verstehst es nicht. Wenn du sprichst: Weichet von mir alle ihr Übeltäter, sagst du da in der Tat nicht, daß du dich entfernen sollst, du Unreiner und Gottloser? Wenn du aber in deinem Gebete sprichst: „Zum Sünder sagt Gott, warum sprichst du von meiner Gerechtigkeit2,“ sprichst du das dann nicht zu dir? Wie kannst du es wagen, deinen ganz unreinen Mund zu öffnen und von der Gerechtigkeit Gottes zu sprechen? Sprichst du nicht fürwahr gegen dich und weißt es nicht? Und wenn du es aus deinem eigenen Munde hörst: „Falls ich Sünden sähe in meinem Herzen, könnte da der Herr noch auf mich hören?“, so wisse nun also, daß der Herr auch nicht auf dich hört, wenn du Sünden im Herzen hast. Du sprichst es ja selbst mit eignem Munde unablässig. Wenn du aber nicht (einmal) die Worte deines Mundes hörst, wie kannst du dann die Schliche (Mittel) Satans kennen? Du hast dich schwer verwundet, ohne daß du es nur weißt. Du liest die Bücher und verstehst das Geschriebene gar nicht.
