7.
[Forts. v. S. 109 ] Im Augenblick, da er das Darlehen gibt, heuchelt er Freundlichkeit, wenn aber die Zeit der Rückzahlung kommt, dann erbarmt er sich nicht des Schuldners, obwohl er seine Not und seine Angst sieht, er glaubt auch nicht dem Schwure des Bittenden, noch gibt er den Bitten des Bedrängten nach, sondern ist unerbittlich und unversöhnlich, und der Gläubiger hält den Schuldner für seinen Diener. Er sieht nach, ob jener etwas hat, was ihm gerade paßt, er untersucht, wo er sein Gut verbirgt und schützt; von außen bewacht er seine Türe, vor den Augen der Menge beleidigt er ihn, bei seinen Geliebten stellt er ihn in Schande, auf dem Markte erwürgt er ihn.
Ein schlechtes Geschick im Hause sieht der Pfandschuldner im Leben schon schlimmer als der Tod. Er haßt den Tag der Rückzahlung, er fürchtet sich vor der Schande, er weicht aus, um das Antlitz des Fordernden nicht zu sehen. Seine Augen hält er zu wie bei einem Hund, der an einem Platze ergriffen wird. In der Schande versteckt er sich.