Vorwort.
S. 43 Schwer zu erfassen sind die göttlichen Dinge auch für Diejenigen, die sehr geübt und befähigt sind, die Geheimnisse betrachten und das allen Verstand Übersteigende doch wenigstens im Spiegel und Räthsel, wie Paulus sagt,1 schauen zu können. Ein sehr grober menschlicher Verstand aber ist nicht im Stande, bei der Feinheit der Gedanken mit nebenherzugehen. Darum ist es sehr bedenklich, von den göttlichen Dingen zu reden, und sehr weise, hierin wenigstens das Schweigen zu wählen; indeß ist es doch nicht straflos für Diejenigen, die den Auftrag haben, zu lehren. Und Dieses wohl wissend sprach der heilige Paulus:2 „Wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!“ Ich habe mich also an die Zusammenschreibung des vorliegenden Buches gemacht und für dich, o lerneifrigster Bruder Nemesius, wieder die Abhandlung über die heilige und wesensgleiche Dreieinigkeit ausgearbeitet. Im Allgemeinen und Besonderen aber haben wir unsere Gedanken über jeden der Fragepunkte zusammengetragen und in sieben Gesprächen den ganzen Leib des Buches zusammengestellt und es dem höchst trefflichen Hermias als einem sehr gelehrten S. 44 und über derlei Dinge sehr viel forschenden Manne gewidmet. Die Rede ist nachläßig, bewegt sich aber in Frage und Antwort zwischen zwei Personen, und das Zeichen des Ersten ist A, der erste der Buchstaben, des Zweiten aber B. Denn da die Feinheit in den Untersuchungen sehr groß ist, so war, damit durch die Fragen und Antworten das zu Prüfende dargelegt und scharf widerlegt würde, die Einführung der Personen nöthig. Man muß also die vorangestellten Buchstaben derselben fleissig beachten. Denn so werden wir die unvermischte und in der besten Ordnung liegende Erfindung der Gedanken und die Anordnung und Bedeutung des ganzen Buches beobachten. Ich wünsche dir Lebewohl im Herrn, Geliebter.