1.
S. 3 Nach der Himmelfahrt unseres Erlösers sandte der Apostel Thomas, einer von den Zwölfen, den Thaddäus, einen von den Siebenzig, nach Edessa, den Abgar zu heilen und das Evangelium nach dem Worte des Herrn zu verkündigen. So berichtet der armenische Historiker Moses von Chorene.1 Thaddäus heißt darum auch der Apostel der Armenier. Ebenso war auch der heilige Apostel Bartholomäus in Armenien thätig, wo er auch den Martertod erlitt. Aber das durch Thaddäus und Bartholomäus verbreitete Christenthum hielt sich nicht lange in Armenien. Das Götzenthum hatte wieder überhand genommen und den christlichen Glauben gänzlich verdrängt.
S. 4 Aber im Anfange des vierten Jahrhundertes n. Chr. leuchtete von Neuem das Licht des christlichen Glaubens über Armenien; denn Gott erweckte in Gregorius einen neuen Apostel der Armenier, welcher, da er diesen das Licht des Evangeliums brachte, mit Recht von ihnen Lusavoritsch, d. h. der Erleuchter, genannt wird. So erscheint Gregorius Lusavoritsch als der Apostel der Armenier, als der Erleuchter Armeniens, als der eigentliche Vater der armenischen Kirche. Darum und wegen seines heiligen Wandels, sowie wegen der Wunder, welche Gott durch ihn wirkte, wird Gregorius in der armenischen wie in der lateinischen Kirche als Heiliger verehrt. Unter dem 1. September 1837 hat Papst Gregor XVI. in einem Breve die Aufnahme des heiligen Gregor Illuminator in den römischen Kalender und die jährliche Begehung seines Festes am 1. Oktober anbefohlen. Die Armenier feiern sein Fest am 30. September.2