3.
Ein unentwendbarer Schatz ist der Glaube, welcher das Gute in uns anhäuft, und durch die Gnaden hat er geoffenbart durch den Glauben die Geschenke der Erlösung und des unsterblichen Lebens, damit wir alle Seligkeiten durch die Hoffnung besitzen; denn wie vor den Augen hat er die lieblichen Seligkeiten in der Hoffnung, damit wir nicht nachläßig seien in den Tugenden, welche uns führen zu den unvergänglichen Gütern, welche bereitet sind für die Reinen. Denn die Liebe, erfüllt und geschmückt mit den Strahlen im Gedächtniß der Reinigkeit aller Glieder und des Verstandes, führt zur Gerechtigkeit im Glauben an die allerheiligste Dreifaltigkeit und wird S. 136 in ihrem Willen befestigt. Denn ein reines Herz ist ein Tempel des heiligen Geistes, und eine reine Liebe zu haben, eine Wohnung Christi, und in ihr beruht der göttliche Wille. „Denn wenn Jemand steht in meiner Liebe und meine Worte hält,“ sagt der Herr, „so werden ich und mein Vater kommen und Wohnung bei ihm nehmen.“1 Denn durch die Liebe setzt er in den Besitz der unaussprechlichen Güter. Und welche sind es, die sein Wort halten? Die, welche reinen Herzens und unberührt von allem Schaden unbefleckt bleiben. Denn Die ihn lieben, diese werden von ihm geliebt, und Die ihn suchen, denen gibt er Geschenke. Die aber mein Wort nicht halten, sagt er, jenes Wort nämlich, welches ich zu euch gesprochen habe, diese werden gerichtet am jüngsten Tage.
Aber wer sein Wort hält, reißt aus dem Herzen die schlechten Gedanken, den Unglauben, den Zweifel, die Bosheit, die Eifersucht, die häßlichen Begierden sammt allem Schädlichen und trägt im Innern heilige, gute Gedanken, welche voll sind von Gutem in Christo, damit die Sinne frei von Makeln die Gerechtigkeit vollbringen und der Verstand wachsam sei im Gefühle des Nutzens und der heilsamen Erfindungen. Man soll nicht bei der Heftigkeit des Kampfes erlahmen und den Kampf abbrechen, sondern mit wahrhafter Ausdauer sich entgegensetzen, um ausharrend in der Hoffnung und bestärkt durch die Gnaden Christi zu siegen im Kampfe und zu gelangen zum Hafen Christi, auszutilgen die Eingebungen des Bösen und die Regungen der Sitten der Begierlichkeit und die Gnade des Sieges zu erlangen und das Lob von den Oberen und Unteren, gekrönt zu werden mit dem Ruhme und der Glorie der Verheißungen der Erlösung des Lebens. Denn wer steht in dieser Liebe in Christo, welcher seine Geschöpfe erlöst und die Feindschaft aufgehoben hat, der nimmt den Herrn auf. Werden wir ähnlich seiner Größe und gewinnen wir die Güter und die S. 137 Brüder und vertauschen wir unser Gut mit ihren Bedürfnissen und unser Leben mit ihrem Tode, damit wir Erben werden seiner Herrlichkeit, eine Wohnung seines Willens, theilhaft seiner wunderbaren und heiligen Liebe und theilnehmend an seinem herrlichen Ruhme.
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Joh 14,23. ↩