8.
Der Satan war im Anfang nicht als Feind erschaffen, sondern durch freien Willen wurde er Gegner des Guten; denn nach den hebräischen Worten wird er als „widerstrebend“1 verdolmetscht, wie wir auch die Rede des Herrn zu Petrus hören; er sagt: „Weiche von mir, Satan; denn Du denkst nicht Göttliches, sondern Menschliches;“2 er kannte nicht das erlöserische Leiden und widerstrebte, um es zu verhindern. Und Jeder, der dem Guten widerstrebt, wird Satan genannt.
Denn alle Geschöpfe sind von dem Gütigen gut gemacht worden, und freiwillig sind sie böse Dämonen geworden. Denn den Satan hat sein selbstgefälliger Hochmuth vom Ruhme herabgestürzt, gleicherweise auch die Menschen, welche dieselbe Leidenschaft hatten durch die Täuschungen des Satans; er hatte S. 234 ihnen die Ehre der Gottheit versprochen, daß sie Gott widerstreitend würden wie er selbst. Und Gabriel war ein Erzengel; aber er brachte die Botschaft der Jungfrau durch das Wort: „Freue Dich“ der Erfreuten verkündigend die Erlösung des Menschengeschlechtes. Durch die Menschwerdung des Sohnes Gottes wurde die ganze Welt befreit von den Sünden, deren sie sich durch den Satan schuldig machte und wodurch sie den Tod erwarb. Christus hat sie lebendig gemacht und hat die Versöhnung des Schöpfers mit den Geschöpfen bewirkt, und hat eingeladen die an die allerheiligste Dreifaltigkeit Glaubenden durch tugendhafte Sitten zum Himmelreiche. Diesen bekannten auch die bösen Geister als den Sohn Gottes und als ihren Bestrafer. „Wir kennen Dich, wer Du bist, der Sohn Gottes, der Du auf die Erde gekommen bist und vor der Zeit quälst.“3