2.
Denn alle Geschöpfe bedürfen immer der Hilfe vom Schöpfer, aber nicht der Schöpfer von den Geschöpfen. Denn unveränderlich ist Gott, und Veränderung haben die Geschöpfe, wie das Kind zur Jugend und der Jüngling zum Greisenalter S. 248 und der Greis zur Gebrechlichkeit und wie der Frühling zum Sommer und der Sommer zum Herbste und der Herbst zum Winter, welcher aufhebt alle Regung des Lebendigen und der Bäume und Pflanzen. Und die Sonne hat Veränderung je nach den Zeiten gemäß der Bestimmung der Länge und Kürze der Tage durch Gott. „Von den Enden der Himmel ist ihr Ausgang, heißt es, ihre Ruhe darin, und Niemand ist, der sich verbergen könnte vor dem Lichte ihres Feuers,“1 und so ist sie zum Dienste nach dem Befehle des Schöpfers für die Geschöpfe. Gleicherweise hat auch der Mond seinen Dienst nach der Veränderung der Zeiten, abzunehmen und voll zu werden, damit wir dadurch erkennen die Verzehrung der Irdischen und die Erneuerung der Auferstehung. Aber auch die Sterne dienen in der Nacht den Schiffern, und zu noch anderen Bewegungen zu den Bedürfnissen der Menschen, aber nicht nach den heidnischen Albernheiten, welche von Zufall und Geburten reden. Denn Gott ist es, welcher Alles gemacht und eingerichtet hat, welcher eine Grenze gesetzt hat, die sie nicht überschreiten gemäß der Ordnung. Und alle Geschöpfe sind von ihm und bleiben in der fürsorgenden Stärke durch die Verbindungen der Weisheit. Und die Kenntniß der Mittel und die Künste des Nothwendigen und die Ordnung der Einrichtungen und das Maß und Gewicht sind von seiner Vorsehung und Fürsorge bestimmt. Und Niemand ist mehr als er und vermögender, denn von ihm erhält ein Jeder die Erfahrung oder Kraft. Denn er selbst ist Alles in Allem, die Quelle der Güter, welcher erfüllt den Himmel und die Erde und alle Geschöpfe auf ihr, welcher Alles aus Nichts gemacht hat und wieder vernichtet, wie er nur will. Ihm ist zuerst die Wissenschaft und der Verstand und die Weisheit und Stärke. Wie es auch an den Geschöpfen zu sehen ist; denn durch die Kraft hat er den Himmel erhoben über das Wasser, und die Erde über das S. 249 Meer und die Flüsse und die Berge und die anderen Geschöpfe. Und Himmel und Erde bedürfen nicht der Säulen und der Stützen und des Fundaments, sondern sie bleiben durch seine Kraft bewahrt und vergehen nicht ohne ihn.
Welche Strafen sind also bereitet für Die, welche die Lästerung Gottes aussprechen! Von ihm erhalten die Schwachen Stärke, von ihm erhalten die Gerechten Muth und siegen über die gewaltthätigen Widersacher und sind tugendhaft durch die Beobachtung seiner Gebote und werden weise zum Guten. Wer ist höher gestellt und helfend den Gefährdeten in der Bedrängniß, welcher der Versuchung den Ausweg macht, wenn nicht eben Gott?
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Ps 18,7. ↩