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Werke Tertullian (160-220) De resurrectione carnis

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Über die Auferstehung des Fleisches. (BKV)

34. Cap. Durch den Sündenfall ist der Mensch an Leib und Seele geschädigt, am Leibe womöglich noch mehr als an der Seele. Wenn Christus uneingeschränkt „retten will, was verloren war“, so muss sich seine erlösende Thätigkeit auch auf die Wiederherstellung des Leibes erstrecken.

Wenn er erstens sagt, er sei gekommen, selig zu machen, was verloren war, was mag denn das Verlorene gewesen sein? Ohne Zweifel der Mensch. Der ganze oder nur ein Teil von ihm? Sicher der ganze. Denn die Uebertretung, welche die Ursache des menschlichen Verderbens S. 463 ist, vollzog sich sowohl aus Antrieb und Begierlichkeit der Seele als durch die Thätigkeit des Leibes, nämlich durch den Genuss, sie trug den ganzen Menschen in das Schuldbuch der Uebertretung ein und erfüllte ihn von der Zeit an mit der Schuld des Verderbens.

Er wird also in seiner Vollständigkeit gerettet werden, wie er in seiner Ganzheit durch die Uebertretung verloren gegangen ist. Oder ist etwa das Schaf im Evangelium ohne Leib verloren gegangen und ohne Leib zurückgebracht worden? Wird mit der Seele, weil es eben ein heiles Stück Vieh war, auch sein Leib auf den Schultern des guten Hirten herbeigebracht, so ist es jedenfalls ein Beleg dafür, dass auch der Mensch beiden Bestandteilen nach wiederherzustellen ist. Oder wie wenig wäre es Gottes würdig, bloss den halben Menschen zu erlösen, ihn so fast noch herunterzusetzen, da sogar die Begnadigung seitens der weltlichen Fürsten immer vollständig beansprucht wird! Der Teufel wird mächtiger gedacht in Schädigung des Menschen, indem er ihn vollständig zu Boden wirft; Gott aber soll für schwächer erklärt werden, indem er ihn nicht ganz wieder erhebt?!1 Und doch setzt der Apostel hinzu: „Wo die Sünde reichlich war, ist die Gnade noch reichlicher gewesen“.2 Wie soll man ihn denn für einen Geretteten halten, ihn, der auch ein Verlorener genannt werden könnte? Dem Leibe nach bleibt er nämlich verloren, der Seele nach dagegen ist er gerettet. Oder man müsste, damit eine Errettung der Seele bewirkt werden könne, auch sie zu dem Verlorengegangenen rechnen; denn was verloren gegangen war, wird gerettet werden müssen. Nun aber nehmen wir ja die Unsterblichkeit der Seele an, so dass man ihr Verlorengehen nicht für gänzlichen Untergang ansieht, sondern für ein Verlorengehen zur Bestrafung, d. i. zur Hölle. Und wenn dem so ist, so wird die Herstellung nicht der Seele gelten, da sie ihrer natürlichen Beschaffenheit nach, vermöge ihrer Unsterblichkeit unversehrt ist, sondern sich vielmehr auf den Leib, der, wie allen bekannt, des Untergangs fähig ist,3 beziehen. Wenn aber die Seele auch des Untergangs fähig, d. h. wie das Fleisch nicht unsterblich ist, dann wird schon der Gleichheit wegen auch dem Fleische jenes Gesetz zu statten kommen müssen, welches ebenso sterblich und vergänglich ist; denn der Herr will ja, was verloren ist, wieder herstellen.

Ich will für jetzt nicht darüber rechten, ob der Mensch nach dieser oder jener Seite hin eine Beute der Auflösung werde, da ihm beiderseits eine Herstellung bevorsteht, die für beide Bestandteile die gleiche ist. Denn siehe, hinsichtlich welcher Substanz man auch den Untergang des Menschen S. 464 annimmt, hinsichtlich der andern geht er nicht unter. Er wird also hinsichtlich der Substanz, welche nicht untergegangen ist, schon gerettet sein, hinsichtlich der aber, welche untergegangen ist, nichtsdestoweniger gerettet werden. Da hast Du die Wiederherstellung des vollständigen Menschen; denn der Herr wird, was immer von ihm auch untergeht, erretten, andererseits das, was nicht untergeht, nicht erst noch verderben. Wer würde also an der Erhaltung beider Bestandteile noch zweifeln, da der eine seinen Fortbestand wiedererlangen, der andere ihn gar nicht verlieren soll?!

Doch der Herr drückt den Sinn der Sache noch genauer aus und sagt: „Ich bin nicht gekommen, meinen Willen zu thun, sondern den Willen meines Vaters, der mich gesandt hat“.4 Welchen denn wohl? „Dass ich von allem, was er mir gegeben, nichts verliere, sondern es wieder auferwecke am jüngsten Tage“. Was hatte Christus vom Vater denn anders empfangen, wenn nicht das, was er angezogen hatte? Die menschliche Natur ohne Zweifel, die Vereinigung aus Leib und Seele. Er wird also nicht dulden, dass auch nur eins von dem, was er empfangen hat, zu Grunde gehe, ja nicht einmal eins von beiden, nicht einmal das geringere. Ist das Fleisch das geringere, dann auch nicht das Fleisch, weil er auch das geringe nicht verliert, noch überhaupt etwas, da er nichts verliert. Wollte er nun aber das Fleisch am jüngsten Tage nicht wieder auferwecken, so liesse er schon nicht mehr etwas geringes vom Menschen zu Grunde gehen, sondern ich möchte entsprechend der Wichtigkeit des betreffenden Teiles fast sagen, den ganzen Menschen.

Wenn er ferner noch beifügt: „Das ist der Wille des Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, das ewige Leben habe; und ich will ihn auferwecken am jüngsten Tage“, so hat er damit die Auferstehung in ihrer Vollständigkeit hingestellt. Er teilt nämlich jedem der beiden Bestandteile seinen eigentümlichen Lohn in der Wiederherstellung zu, je nach seinen Verrichtungen, dem Fleische, womit der Sohn gesehen wurde, und der Seele, womit an ihn geglaubt wurde. Dann ist diese Versprechung also, wirst Du wohl sagen, nur denen gegeben, welche Christus gesehen haben. Mag es immerhin so sein, dann wird dieselbe Hoffnung von ihnen auch zu uns gelangen. Denn wenn denjenigen, welche ihn leiblich schauten und darum an ihn glaubten, damals schon ihr leibliches und geistiges Thun Früchte brachte, dann wird es sie noch viel mehr für uns bringen. Denn glücklicher noch sind die, „welche nicht sehen und doch glauben“; deswegen würde uns, als den Glücklicheren, die Auferstehung des Fleisches sogar dann noch zukommen, wenn sie jenen versagt worden wäre. Wie könnten sie glücklich sein, wenn einer ihrer Teile von ihnen zu Grunde gehen wird!?


  1. Im Öhlerschen Texte befindet sich hier ein fataler Druckfehler, revelans statt relevans, der auch unter den Corrigendis nicht notiert ist. ↩

  2. Röm. 5, 20. ↩

  3. Tertullian will salus und salvum fieri bei Luk. 19, 10 auf die körperliche Wiederherstellung einschränken. ↩

  4. Joh. 6, 38 ff. ↩

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De la résurrection de la chair

XXXIV.

D'abord quand il dit: « Je suis venu pour sauver ce qui était perdu, » qui était perdu, selon loi? L'homme sans doute. L'homme tout entier ou une partie de l'homme? L'homme tout entier. En effet, la transgression qui perdit l'humanité, ayant été non moins une opération de l'âme, par le mouvement de la concupiscence, qu'un acte de la chair, en goûtant le fruit défendu, a été la flétrissure de l'homme tout entier, et par suite Va rempli des germes de la perdition. Cet homme qui a péri tout entier par sa prévarication sera donc sauvé tout entier, à moins que la brebis ne se soit perdue sans son corps et ne soit rapportée sans son corps. Car si le bon |486 pasteur rapporte sur ses épaules la chair et l'ame de sa brebis, c'est-à-dire l'animal tout entier, cet exemple nous figure le rétablissement de l'homme dans sa double substance. Combien il serait indigne de la majesté divine de ne mettre en possession du salut que la moitié de l'homme, et d'accorder avec parcimonie, tandis que la munificence des princes de la terre eux-mêmes est toujours complète! Eh quoi! le démon sera-t-il plus puissant pour perdre l'homme en le brisant tout entier, que Dieu ne sera puissant à le rétablir tout entier? L'Apôtre dit cependant: « Où il y a eu abondance de péché, il v a eu aussi surabondance de grâce. » Enfin comment pourra-t-on regarder comme sauvé celui qui d'autre part pourra aussi être censé perdu, perdu dans sa chair, sauvé dans son âme, sinon parce qu'il faut nécessairement repu ter l'ame perdue en ce moment, afin qu'elle puisse acquérir le salut? Car c'est seulement ce qui est perdu qui doit recevoir le salut. Toutefois telle est notre manière de concevoir l'immortalité de l'âme, que quand l'ame se perd, elle se perd non pour mourir, mais pour être livrée aux supplices de l'enfer. S'il en est ainsi, le salut ne concernera donc plus l'âme, puisqu'elle est sauvée par sa nature, en vertu de son immortalité, mais plutôt la chair que tout le monde reconnaît comme périssable.

Ou bien si l'âme est également périssable, c'est-à-dire si elle n'est pas plus immortelle que la chair, le principe devra profiler également à la chair, en sa qualité de mortelle et de périssable, puisque le Seigneur accorde le salut à ce qui périt. Je ne veux pas dans ce moment discuter avec subtilité dans laquelle des deux substances l'homme est perdu; il me suffit que le salut soit promis à l'une et à l'autre, également distribué entre chacune d'elles. En effet, quelle que soit la substance dans laquelle tu veux que l'homme meure, voilà qu'il ne meurt pas dans l'autre. Il sera donc sauvé dans la substance où il ne périt pas, et sauvé encore dans la substance où il périt. Par là tu |487 possèdes le rétablissement de l'homme tout entier, puisque la faculté qui meurt en lui, le Seigneur la sauve, et que la faculté impérissable, le Seigneur ne l'anéantit pas. Oui doutera encore de la conservation de l'une et de l'autre substance, puisque l'une obtient le salut, et que l'antre ne le perd pas? Toutefois le Seigneur ne laisse pas de nous exprimer cette vérité: « Je suis descendu du ciel, dit-il, non pour faire ma volonté, mais la volonté de celui qui m'a envoyé. » Laquelle? je le prie. « Que je ne perde aucun de ceux qu'il m'a donnés, mais que je les ressuscite au dernier jour. » Qu'avait reçu de son Père Jésus-Christ, sinon la substance qu'il avait revêtue, l'humanité, ce composé de chair et d'âme? Il ne laissera donc périr ni l'un ni l'autre de ce qu'il a reçu; que dis-je? pas une parcelle de l'un et de l'autre, à plus forte raison peu de chose. Que si la chair est peu de chose, il ne la laissera donc pas périr, puisqu'il n'en laissera pas périr peu de chose. Il n'en laissera non plus rien périr, parce que rien de ce qu'il a reçu ne périra. Or, s'il ne ressuscite pas aussi la chair au dernier jour, il souffrira que périsse aussi non pas une légère partie de l'homme, mais j'allais presque dire l'homme tout entier, à cause de l'excellence de la chair.

Quand il insiste encore: « C'est la volonté de celui qui m'a envoyé, que quiconque voit le Fils et croit en lui, ait la vie éternelle, et moi je le ressusciterai au dernier jour; » il établit la plénitude de la résurrection, puisqu'il distribue à chaque substance la récompense du salut appropriée à ses fonctions, à la chair par laquelle le Fils s'était rendu visible, et à l'âme par laquelle la foi croyait en lui.

La promesse de cette résurrection, diras-tu, regardait donc ceux qui voyaient le Christ? Eh bien! qu'il en aille ainsi, pourvu que la même espérance descende jusqu'à nous. Car, si les opérations de la chair et de l'âme ont été si avantageuses à ceux qui voyaient, et qui croyaient |488 parce qu'ils voyaient, à plus forte raison pour nous. « Plus heureux, dit-il, ceux qui n'ont pas vu et qui croient. » En effet, supposé que l'on pût refuser aux premiers la résurrection de la chair, toujours s'appliquerait-elle aux plus heureux: or, comment seront-ils heureux, s'ils périssent dans une partie d'eux-mêmes?

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