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Über die Auferstehung des Fleisches. (BKV)
42. Cap. Über die Stelle I. Kor. 15, 51 ff.
S. 474 Die Umwandlung der Genannten wiederholt er, indem er zu den Korinthern sagt: „Wir werden zwar alle auferstehen, aber nicht alle verwandelt werden; in einem Moment, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune“,1 wohlgemerkt, nur die allein, welche noch in ihren Leibern angetroffen werden. „Die Toten“, heisst es, „werden auferstehen, wir aber werden umgewandelt werden.“ Nachdem man vorerst diesen Satz betrachtet hat, wird man das übrige nach dem Sinn des vorigen auffassen. Wenn er nämlich hinzufügt: „Dieses Verwesliche muss die Unverweslichkeit anziehen und dieses Sterbliche die Unsterblichkeit“, so wird das eben jene Wohnung vom Himmel sein, womit überkleidet zu werden wir in diesem Fleische unter Seufzern begehren, und zwar über das Fleisch, in welchem wir werden gefunden werden, weil der Ausdruck gebraucht ist, wir seien dadurch beschwert,2 wir, die wir uns in dem Zelte befinden, dessen wir nicht entkleidet zu werden wünschen, sondern nur überkleidet, „damit das Sterbliche vom Leben verschlungen werde“, indem wir nämlich verwandelt werden durch Überkleidung mit dem, was vom Himmel stammt. Denn wer sollte nicht, so lange er im Fleische ist, wünschen, das Kleid der Unsterblichkeit anzulegen und das Leben fortzusetzen, indem er sich das Sterben erspart durch die an dessen Stelle getretene Umwandlung, so dass er von der Unterwelt, wo man bis zum letzten Heller bezahlen muss, nichts gewahr wird?
Wer aber die Unterwelt durchgemacht hat, wird die Umwandlung nach der Auferstehung auch erlangen. Denn von dieser Zeit an wird, so lehren wir bestimmt, das Fleisch auf alle Weise auferstehen, und die ihm aus jener Umwandlung zukommende Gabe, den engelhaften Zustand erlangen. Oder wenn das Fleisch nur bei denjenigen, welche noch darin angetroffen werden, umgewandelt werden muss, damit das Sterbliche vom Leben verschlungen werde, d. h. das Fleisch von jener himmlischen und ewigen Überkleidung, dann würden diejenigen, welche schon tot sind, das Leben nicht erlangen, da sie des Gegenstandes, um mich so auszudrücken, der Speise des Lebens, d. h. des Leibes, schon beraubt sind. Oder aber es ist notwendig, dass auch sie ihn wiederbekommen, damit auch bei ihnen das Sterbliche vom Leben könne verschlungen werden, wenn sie das Leben erlangen sollen.
Man wendet ein, bei den Toten wird dieses Sterbliche schon verschlungen sein. — Keinesfalls bei allen. Denn wie viele würde man dann nicht treffen, die noch so eben von gestern herrühren, als so frische Leichen, dass bei ihnen noch nichts als verschlungen angesehen werden kann! Unter dem Verschlungenen kann man nämlich nichts anderes verstehen, als was entfernt, beseitigt, was jeder Wahrnehmung entzogen ist, S. 475 was in die Erscheinung zu treten vollständig aufgehört hat. Es dürfte aber nicht einmal hinsichtlich der uralten Leichname der Giganten feststehen, ob sie verschlungen sind; denn ihre Gerippe existieren noch. Ich habe davon schon anderwärts gesprochen.3 Noch ganz kürzlich, als in hiesiger Stadt mit Profanation vieler alten Gräber die Fundamente eines Odeums gelegt wurden, wurde das Volk durch Gebeine, die bei einem Alter von ungefähr fünfhundert Jahren noch frisch waren, und durch Haare, die noch Geruch von sich gaben, in Schrecken gesetzt. Es steht fest, dass nicht bloss die Knochen fortdauern, sondern auch die Zähne unzerstört bleiben, welche als Samenkörner für den in der Auferstehung wieder erblühenden Körper übrig bleiben.
Wenn dann schliesslich auch bei allen Toten das Sterbliche schon verschlungen angetroffen werden wird, so ist es sicher durch den Tod, die Ewigkeit, die Zeit verschlungen, oder ist es etwa durch das Leben, durch die Überkleidung, durch die Anlegung der Unsterblichkeit verschlungen? Wer behauptet, das Sterbliche werde durch die zuletzt genannten Dinge verschlungen werden, der leugnet damit, dass es durch die andern geschehe. Jedenfalls wird es angemessen sein, dass dies durch die göttlichen Kräfte, nicht durch Gesetze der Natur zustande komme und geleistet werde.
Da also, was sterblich ist, vom Leben verschlungen werden soll, so muss es jedenfalls herbeigeschafft werden, um verschlungen werden zu können, und verschlungen werden, um verwandelt werden zu können. Wenn das Feuer angezündet werden soll, so kann man nicht das, wodurch es angezündet wird, einmal für notwendig erklären, einmal nicht. So auch, wenn Paulus noch in betreff derer, welche am Tage des Herrn nicht mehr am Leben und nicht im Leibe angetroffen werden, hinzusetzt: „wir werden entkleidet gefunden, nicht nackt“, so kann er nicht an andern Stellen geleugnet haben, dass die von ihm vorher „entkleidet“ Genannten nackt seien, als nur dann, wenn er sie für überkleidet angesehen wissen wollte mit derselben Substanz, deren sie beraubt worden waren. Wie sie nämlich alsdann nackt angetroffen werden, wenn sie entweder den Leib ganz abgelegt haben oder derselbe teilweise zerrissen und aufgerieben ist — denn auch dies kann Nacktheit genannt werden, — so werden sie ihn fortan wieder annehmen, damit sie, von neuem mit dem Leibe bekleidet, auch mit der Unsterblichkeit überkleidet werden können. Denn überkleidet kann niemand werden, als wenn er schon bekleidet ist.
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On the Resurrection of the Flesh
Chapter XLII.--Death Changes, Without Destroying, Our Mortal Bodies. Remains of the Giants.
It is the transformation these shall undergo which he explains to the Corinthians, when he writes: "We shall all indeed rise again (though we shall not all undergo the transformation) in a moment, in the twinkling of an eye, at the last trump"--for none shall experience this change but those only who shall be found in the flesh. "And the dead," he says, "shall be raised, and we shall be changed." Now, after a careful consideration of this appointed order, you will be able to adjust what follows to the preceding sense. For when he adds, "This corruptible must put on incorruption, and this mortal must put on immortality," 1 this will assuredly be that house from heaven, with which we so earnestly desire to be clothed upon, whilst groaning in this our present body,--meaning, of course, over this flesh in which we shall be surprised at last; because he says that we are burdened whilst in this tabernacle, which we do not wish indeed to be stripped of, but rather to be in it clothed over, in such a way that mortality may be swallowed up of life, that is, by putting on over us whilst we are transformed that vestiture which is from heaven. For who is there that will not desire, while he is in the flesh, to put on immortality, and to continue his life by a happy escape from death, through the transformation which must be experienced instead of it, without encountering too that Hades which will exact the very last farthing? 2 Notwithstanding, he who has already traversed Hades is destined also to obtain the change after the resurrection. For from this circumstance it is that we definitively declare that the flesh will by all means rise again, and, from the change that is to come over it, will assume the condition of angels. Now, if it were merely in the case of those who shall be found in the flesh that the change must be undergone, in order that mortality may be swallowed up of life--in other words, that the flesh (be covered) with the heavenly and eternal raiment--it would either follow that those who shall be found in death would not obtain life, deprived as they would then be of the material and so to say the aliment of life, that is, the flesh; or else, these also must needs undergo the change, that in them too mortality may be swallowed up of life, since it is appointed that they too should obtain life. But, you say, in the case of the dead, mortality is already swallowed up of life. No, not in all cases, certainly. For how many will most probably be found of men who had just died--so recently put into their graves, that nothing in them would seem to be decayed? For you do not of course deem a thing to be decayed unless it be cut off, abolished, and withdrawn from our perception, as having in every possible way ceased to be apparent. There are the carcases of the giants of old time; it will be obvious enough that they are not absolutely decayed, for their bony frames are still extant. We have already spoken of this elsewhere. 3 For instance, 4 even lately in this very city, 5 when they were sacrilegiously laying the foundations of the Odeum on a good many ancient graves, people were horror-stricken to discover, after some five hundred years, bones, which still retained their moisture, and hair which had not lost its perfume. It is certain not only that bones remain indurated, but also that teeth continue undecayed for ages--both of them the lasting germs of that body which is to sprout into life again in the resurrection. Lastly, even if everything that is mortal in all the dead shall then be found decayed--at any rate consumed by death, by time, and through age,--is there nothing which will be "swallowed up of life," 6 nor by being covered over and arrayed in the vesture of immortality? Now, he who says that mortality is going to be swallowed up of life has already admitted that what is dead is not destroyed by those other before-mentioned devourers. And verily it will be extremely fit that all shall be consummated and brought about by the operations of God, and not by the laws of nature. Therefore, inasmuch as what is mortal has to be swallowed up of life, it must needs be brought out to view in order to be so swallowed up; (needful) also to be swallowed up, in order to undergo the ultimate transformation. If you were to say that a fire is to be lighted, you could not possibly allege that what is to kindle it is sometimes necessary and sometimes not. In like manner, when he inserts the words "If so be that being unclothed 7 we be not found naked," 8 --referring, of course, to those who shall not be found in the day of the Lord alive and in the flesh--he did not say that they whom he had just described as unclothed or stripped, were naked in any other sense than meaning that they should be understood to be reinvested with the very same substance they had been divested of. For although they shall be found naked when their flesh has been laid aside, or to some extent sundered or worn away (and this condition may well be called nakedness,) they shall afterwards recover it again, in order that, being reinvested with the flesh, they may be able also to have put over that the supervestment of immortality; for it will be impossible for the outside garment to fit except over one who is already dressed.
1 Cor. xv. 51-53. ↩
Comp. Matt. v. 26, and see Tertullian's De Anima, xxxv. [and see cap. xliii., infra, p. 576.] ↩
De Anim. c. li. ↩
Sed: for "scilicet." ↩
Carthage. ↩
2 Cor. v. 4. [Against Marcion, p. 455, note 24.] ↩
Exuti. He must have read ekdusamenoi , instead of the reading of nearly all the ms. authorities, endusamenoi. ↩
2 Cor. v. 3. ↩