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Über die Auferstehung des Fleisches. (BKV)
48. Cap. Ein aus der Stelle I. Kor. 15, 50 entnommener Einwand, wo Paulus sagt, Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht erlangen. Nachweis, dass Paulus desungeachtet dem Leibe Anteil an den Verdiensten und darum auch am Himmelreiche zuschreibe.
Aber Fleisch und Blut, wendet man ein, können ja das Reich Gottes nicht besitzen.1 — Wir kennen diese Schriftstelle auch und haben sie absichtlich bis jetzt verspart, um das, was uns die Gegner sofort im ersten Haupttreffen entgegen stellen, beim letzten Kampfe niederzuschlagen, nachdem zuvor alle Fragen, gleichsam ihre Hilfstruppen, zersprengt sind. Auch hier ist es erspriesslich,2 das Vorhergehende zu berücksichtigen, damit auch hier der Ausgangspunkt die Entscheidung für Feststellung des Sinnes gebe.
Mich dünkt, der Apostel hat, nachdem er den Korinthern alle bebesondern Punkte der Kirchenzucht vorgelegt,3 zum Schluss den Schwerpunkt seines Evangeliums und ihres Glaubens in die Anempfehlung des Todes des Herrn und seiner Auferstehung gelegt, um auch für unsere Hoffnung den Leitstern in dem zu finden, von wo sie ausgeht. Daher fährt er fort: „Wenn Christus verkündigt wird als der, welcher von den Toten auferstanden ist, wie können dann einige unter Euch sagen, dass es keine Auferstehung gebe? Wenn es eine solche nicht gibt, so ist auch Christus nicht auferstanden. Wenn aber Christus nicht auferstanden ist, so ist vergebens unsere Predigt und leer auch Euer Glaube. Denn wir würden als falsche Zeugen Gottes erfunden werden, indem wir das Zeugnis geben, er habe Christum auferweckt, da er ihn doch nicht auferweckt hat. Denn wenn die Toten nicht auferstehen, so ist auch Christus nicht auferstanden. Wenn Christus nicht auferstanden ist, so ist leer Euer Glaube, weil ihr Euch noch in Euren Sünden befindet, und die in Christo Entschlafenen sind verloren.“4
Für die Annahme welches Glaubenssatzes will er durch diese Worte wohl den Grund in uns legen? — Für die Auferstehung der Toten, welche geleugnet wurde, antwortest du. Er wollte gewiss den Glauben an sie durch sein Beispiel von der Auferstehung des Herrn erwecken?5 — Deine Antwort lautet: Ohne Zweifel. Beruht aber weiter das Wesen eines Beispiels in einer Verschiedenheit oder in seiner Gleichartigkeit? — Jedenfalls in der Gleichartigkeit, antwortest du. Wie ist denn aber S. 485 Christus auferstanden? Im Fleische oder ohne dasselbe? Wenn man durch die hl. Schrift erfährt, dass er gestorben und begraben worden sei nicht anders als im Fleische, so wird man ohne Zweifel zugestehen, dass er ebenso auch im Fleische auferstanden sei. Denn eben dasselbe, was im Tode hingesunken ist und im Grabe gelegen hat, ist auch auferstanden, nicht sowohl der Christus im Fleische, als das Fleisch in Christo. Sollen wir also nach Analogie Christi auferstehen, der im Fleische auferstanden ist, so würden wir schon nicht mehr nach Analogie Christi auferstehen, wenn wir nicht auch im Fleische auferständen: „weil durch einen Menschen,“ wie es heisst, „der Tod und durch einen Menschen die Auferstehung“.6 Damit sollen die Urheber dieser beiden Dinge auseinander gehalten werden, Adam als der des Todes, Christus als der der Auferstehung, und zugleich die Auferstehung gerade der Substanz, der der Tod eignet, durch diese Gleichstellung der beiden Urheber unter dem Namen „Mensch“ aufrecht erhalten werden. Denn wenn wir alle, so wie wir in Adam alle sterben, in Christo lebendig gemacht werden, so werden wir dem Fleische nach in Christo lebendig gemacht, wie wir dem Fleische nach in Adam sterben, ein jeglicher in seinem besonderen Range, weil in seinem eigenen Leibe.
Rang und Stand wird nämlich nach den bestehenden Verdiensten eingerichtet. Da aber auch dem Leibe Verdienste zugeschrieben werden, so muss notwendig auch eine Rangordnung der Leiber festgestellt werden, damit es eine solche der Verdienste geben könne. „Wenn sich einige sogar für Verstorbene taufen lassen,7 so wollen wir sehen, ob es mit Grund geschieht. Sicher ist, dass Paulus behauptet, sie hätten dies vorgenommen, weil sie glaubten, dass eine stellvertretende Taufe auch dem Leibe des andern nützen werde, zur Hoffnung auf die Auferstehung. Wenn diese nicht leiblich wäre, dann würde andernfalls so, durch eine körperliche Taufe, kein Anrecht darauf erworben werden. Warum gebraucht er den Ausdruck, sie selber seien getauft, wenn die Leiber, die getauft werden, nicht auferstehen? Denn die Seele wird nicht durch das Abwaschen, sondern durch das Gelöbnis geheiligt.8
„Warum,“ fragt er, „sind auch wir zur jeder Stunde in Gefahr?“9 Natürlich durch das Fleisch. „Täglich sterbe ich“, natürlich durch die Fährlichkeiten des Leibes, mittels dessen er auch „gegen die wilden Tiere zu Ephesus gekämpft hat,“ nämlich die wilden Tiere seiner Bedrängnis in Asien, worüber er in einem zweiten Briefe an die Korinther schreibt: „Wir wollen nicht, Brüder, dass ihr in Unkenntnis bleibt hinsichtlich unserer Bedrängnis in Asien, wie wir mehr als über die Maassen S. 486 bedrängt worden sind, so dass wir die Hoffnung am Leben aufgaben“.10 Dies alles zählt er, wenn mich nicht alles täuscht, aus dem Grunde her, damit die Peinigungen des Fleisches nicht für verloren angesehen, sondern die Auferstehung des Fleisches um so zweifelloser geglaubt werde. Aber da wird man wohl sagen: „Wie werden denn die Toten auferstehen? Mit welchem Leibe werden sie kommen?“11
Damit kommt Paulus nun schon zur Besprechung der Frage nach der Beschaffenheit der Leiber, ob man wieder eben denselben oder einen andern annimmt. Allein diese Frage gilt erst als eine spätere und es wird vorläufig genügen, dass die Auferstehung auch durch den Umstand, dass die Frage nach der Beschaffenheit der Leiber gestellt wird, für eine körperliche erklärt worden ist.
I. Kor. 15, 50. ↩
Die Handschriften schwanken zwischen expetent und expectent. Keines scheint mir einen passenden Sinn zu geben, und die Vermutung: expedit oder expediet liegt nahe. Vergl. oben c. 42. ↩
I. Kor. Cap. 1—14. ↩
I. Kor. 15, 12—18. ↩
Bei Öhlers Interpunktion würde mit Certe inquis nichts anzufangen sein. ↩
I. Kor. 15, 21. Ergänze: gekommen ist. ↩
I. Kor. 15, 29. ↩
Tertullian scheint hier den Taufact etwas auseinanderzureissen. ↩
I. Kor. 15, 30 ff. ↩
II. Kor. 1, 8. ↩
I. Kor. 15, 35. ↩
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On the Resurrection of the Flesh
Chapter XLVIII.--Sundry Passages in the Great Chapter of the Resurrection of the Dead Explained in Defence of Our Doctrine.
But "flesh and blood," you say, "cannot inherit the kingdom of God." 1 We are quite aware that this too is written; but although our opponents place it in the front of the battle, we have intentionally reserved the objection until now, in order that we may in our last assault overthrow it, after we have removed out of the way all the questions which are auxiliary to it. However, they must contrive to recall to their mind even now our preceding arguments, in order that the occasion which originally suggested this passage may assist our judgment in arriving at its meaning. The apostle, as I take it, having set forth for the Corinthians the details of their church discipline, had summed up the substance of his own gospel, and of their belief in an exposition of the Lord's death and resurrection, for the purpose of deducing therefrom the rule of our hope, and the groundwork thereof. Accordingly he subjoins this statement: "Now if Christ be preached that He rose from the dead, how say some among you that there is no resurrection of the dead? If there be no resurrection of the dead, then Christ is not risen: and if Christ be not risen, then is our preaching vain, and your faith is also vain. Yea, and we are found false witnesses of God; because we have testified of God that He raised up Christ, whom He raised not up, if so be that the dead rise not. For if the dead rise not, then is not Christ raised: and if Christ be not raised, your faith is vain, because ye are yet in your sins, and they which have fallen asleep in Christ are perished." 2 Now, what is the point which he evidently labours hard to make us believe throughout this passage? The resurrection of the dead, you say, which was denied: he certainly wished it to be believed on the strength of the example which he adduced--the Lord's resurrection. Certainly, you say. Well now, is an example borrowed from different circumstances, or from like ones? From like ones, by all means, is your answer. How then did Christ rise again? In the flesh, or not? No doubt, since you are told that He "died according to the Scriptures," 3 and "that He was buried according to the Scriptures," 4 no otherwise than in the flesh, you will also allow that it was in the flesh that He was raised from the dead. For the very same body which fell in death, and which lay in the sepulchre, did also rise again; (and it was) not so much Christ in the flesh, as the flesh in Christ. If, therefore, we are to rise again after the example of Christ, who rose in the flesh, we shall certainly not rise according to that example, unless we also shall ourselves rise again in the flesh. "For," he says, "since by man came death, by man came also the resurrection of the dead." 5 (This he says) in order, on the one hand, to distinguish the two authors--Adam of death, Christ of resurrection; and, on the other hand, to make the resurrection operate on the same substance as the death, by comparing the authors themselves under the designation man. For if "as in Adam all die, even so in Christ shall all be made alive," 6 their vivification in Christ must be in the flesh, since it is in the flesh that arises their death in Adam. "But every man in his own order," 7 because of course it will be also every man in his own body. For the order will be arranged severally, on account of the individual merits. Now, as the merits must be ascribed to the body, it must needs follow that the order also should be arranged in respect of the bodies, that it may be in relation to their merits. But inasmuch as "some are also baptized for the dead," 8 we will see whether there be a good reason for this. Now it is certain that they adopted this (practice) with such a presumption as made them suppose that the vicarious baptism (in question) would be beneficial to the flesh of another in anticipation of the resurrection; for unless it were a bodily resurrection, there would be no pledge secured by this process of a corporeal baptism. "Why are they then baptized for the dead," 9 he asks, unless the bodies rise again which are thus baptized? For it is not the soul which is sanctified by the baptismal bath: 10 its sanctification comes from the "answer." 11 "And why," he inquires, "stand we in jeopardy every hour?" 12 --meaning, of course, through the flesh. "I die daily," 13 (says he); that is, undoubtedly, in the perils of the body, in which "he even fought with beasts at Ephesus," 14 --even with those beasts which caused him such peril and trouble in Asia, to which he alludes in his second epistle to the same church of Corinth: "For we would not, brethren, have you ignorant of our trouble which came to us in Asia, that we were pressed above measure, above strength, insomuch that we despaired even of life." 15 Now, if I mistake not, he enumerates all these particulars in order that in his unwillingness to have his conflicts in the flesh supposed to be useless, he may induce an unfaltering belief in the resurrection of the flesh. For useless must that conflict be deemed (which is sustained in a body) for which no resurrection is in prospect. "But some man will say, How are the dead to be raised? And with what body will they come?" 16 Now here he discusses the qualities of bodies, whether it be the very same, or different ones, which men are to resume. Since, however, such a question as this must be regarded as a subsequent one, it will in passing be enough for us that the resurrection is determined to be a bodily one even from this, that it is about the quality of bodies that the inquiry arises.