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Über die Auferstehung des Fleisches. (BKV)
61. Cap. Wie es mit der Erhaltung des zur Ernährung und Fortpflanzung dienenden Apparates stehen wird.
Aber Du hast ja, o Mensch, den Mund bekommen zum Essen und Trinken. — Warum nicht lieber zum Sprechen, um dich von den übrigen lebenden Wesen zu unterscheiden? Warum denn nicht lieber, um Gott zu preisen, damit du auch unter den Menschen einen Vorrang habest? Adam hat erst den Tieren ihre Namen verkündet, bevor er vom Baume pflückte, er hat auch eher prophezeit als gegessen. Doch wir haben ja die Zähne bekommen, um das Fleisch zu kauen. — Warum nicht lieber dazu, um das Öffnen des Mundes und das Gähnen etwas zu verschönern? Warum nicht, um die Bewegungen der Zunge zu regeln, um die einzelnen Laute beim Sprechen durch das Anstossen daran zu markieren? Höre und siehe dir schliesslich die Zahnlosen an, und frage dann nach der Würde des Mundes und dem Mechanismus der Zähne.1
Beim Manne und beim Weibe befinden sich Öffnungen an den unteren Teilen natürlich nur, damit die Wollüste durch dieselben ihren Ausweg nehmen. — Warum werden sie nicht mit mehr Recht in Ehren gehalten werden wegen der Ausscheidungen?2 Sodann hat das weibliche Geschlecht inwendig im Körper auch einen Ort, wo die Samen zusammenfliessen oder wo das überflüssige Blut sich ausscheidet, welches das stärkere Geschlecht abzusondern nicht imstande ist. — Auch diese Dinge muss ich leider erwähnen, weil jene Leute, um die Auferstehungslehre lächerlich zu S. 505 machen, absichtlich mit den Verrichtungen beliebiger Glieder possenhafterweise angestiegen kommen, wie sie wollen und mit welchen sie wollen, und nicht dabei bedenken, dass in jener Zeit vorerst die Ursachen für deren Notwendigkeit hinwegfallen werden, für das Essen der Hunger, für das Trinken der Durst, für den Beischlaf das Gebären und für das Arbeiten die Gewinnung des Lebensunterhalts. Denn wenn der Tod weggefallen ist, so bildet weder die Nahrung das Mittel zur Erhaltung des Lebens, noch wird der untere geschlechtliche Organismus3 die Glieder belästigen.
Aber auch jetzt kann es vorkommen, dass die Eingeweide und die Geschlechtsteile ausser Wirksamkeit sind. Vierzig Tage lang hielten Moses und Elias das Fasten aus und wurden von Gott allein ernährt. Denn der Grundsatz: „Nicht vom Brote allein lebt der Mensch, sondern vom Worte Gottes“,4 wurde schon damals inauguriert. Siehe da den Schattenriss der künftigen Tugendkraft! Auch wir versagen unserem Munde die Speise, so gut wir können, und halten uns von geschlechtlicher Vereinigung fern. Wie zahlreich sind nicht die freiwillig Verschnittenen! Wie viele sind nicht der an Christus vermählten Jungfrauen! Wie viele der Unfruchtbaren von beiden Naturen, die mit unfruchtbaren Geschlechtsteilen versehen sind! Wenn die Verrichtungen und Wirkungen der Glieder sogar schon hier in einer zeitweiligen Unthätigkeit ohne Wirksamkeit sein können, gleichsam nach einem vorübergehenden, zeitweiligen Ratschluss, und der Mensch dabei nicht weniger Mensch bleibt, so werden wir ganz ebenso ohne Verkümmerung des Menschenwesens, weil nach einem ewigen Ratschluss, in jener Zeit noch viel weniger Dinge begehren, welche wir schon nicht einmal mehr hienieden zu begehren gewohnt waren.
Ich lese an dieser kritisch unsichern Stelle: Denique et edentulos audi et vide, ut honorem oris ... Öhler schiebt vor audi ein esse ein, was gleich edere sein soll. ↩
Öhler setzt defluxura, besser scheint mir: de fluxura. ↩
Supparatura wird erklärt [apokatastasis] ἀποκατάστασις = Wiederherstellung. Das gäbe aber an dieser Stelle einen ganz schiefen Sinn. Nach meiner Ansicht ist supparatura gleich paratura, quae subtus est. ↩
Matth. 4, 4. ↩
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On the Resurrection of the Flesh
Chapter LXI.--The Details of Our Bodily Sex, and of the Functions of Our Various Members. Apology for the Necessity Which Heresy Imposes of Hunting Up All Its Unblushing Cavils.
Now you have received your mouth, O man, for the purpose of devouring your food and imbibing your drink: why not, however, for the higher purpose of uttering speech, so as to distinguish yourself from all other animals? Why not rather for preaching the gospel of God, that so you may become even His priest and advocate before men? Adam indeed gave their several names to the animals, before he plucked the fruit of the tree; before he ate, he prophesied. Then, again, you received your teeth for the consumption of your meal: why not rather for wreathing your mouth with suitable defence on every opening thereof, small or wide? Why not, too, for moderating the impulses of your tongue, and guarding your articulate speech from failure and violence? Let me tell you, (if you do not know), that there are toothless persons in the world. Look at them, and ask whether even a cage of teeth be not an honour to the mouth. There are apertures in the lower regions of man and woman, by means of which they gratify no doubt their animal passions; but why are they not rather regarded as outlets for the cleanly discharge of natural fluids? Women, moreover, have within them receptacles where human seed may collect; but are they not designed for the secretion of those sanguineous issues, which their tardier and weaker sex is inadequate to disperse? For even details like these require to be mentioned, seeing that heretics single out what parts of our bodies may suit them, handle them without delicacy, and, as their whim suggests, pour torrents of scorn and contempt upon the natural functions of our members, for the purpose of upsetting the resurrection, and making us blush over their cavils; not reflecting that before the functions cease, the very causes of them will have passed away. There will be no more meat, because no more hunger; no more drink, because no more thirst; no more concubinage, because no more child-bearing; no more eating and drinking, because no more labour and toil. Death, too, will cease; so there will be no more need of the nutriment of food for the defence of life, nor will mothers' limbs any longer have to be laden for the replenishment of our race. But even in the present life there may be cessations of their office for our stomachs and our generative organs. For forty days Moses 1 and Elias 2 fasted, and lived upon God alone. For even so early was the principle consecrated: "Man shall not live by bread alone, but by every word that proceedeth out of the mouth of God." 3 See here faint outlines of our future strength! We even, as we may be able, excuse our mouths from food, and withdraw our sexes from union. How many voluntary eunuchs are there! How many virgins espoused to Christ! How many, both of men and women, whom nature has made sterile, with a structure which cannot procreate! Now, if even here on earth both the functions and the pleasures of our members may be suspended, with an intermission which, like the dispensation itself, can only be a temporary one, and yet man's safety is nevertheless unimpaired, how much more, when his salvation is secure, and especially in an eternal dispensation, shall we not cease to desire those things, for which, even here below, we are not unaccustomed to check our longings!