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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Poètes syriens Ausgewählte Schriften des Isaak v. Antiochien (BKV)
5. Gedicht über die Buße.

6.

„Eine Seele, welche auf das Licht erbost ist und die Früchte der Finsternis liebgewonnen hat, suche in aller Liebe abzuziehen von der Finsternis und zeige ihr das Licht! Unterrichte sie über die Lehre des Lebens und verkünde ihr die Nachlassung der Sünden! [400] Flöße ihr Hoffnung auf Verzeihung ein und lade sie ein zum Himmelreich! Es ist der Ebenbilder Gottes un- S. 165 würdig, daß sie Werke des Trugs vollbringen, und ungehörig für die Abbilder des Schöpfers, bei schändlichen Taten ertappt zu werden“1. Mit solchen Worten ermahne dich selbst, damit soll sich dein Geist beschäftigen, daß es ganz und gar unpassend ist, unwahr zu handeln und Gott in seinem Ebenbilde zu beschimpfen. [410] Wer das Bild des Königs verunehrt, wird nach der Bestimmung des Königs gesteinigt; um wie viel mehr wird derjenige gezüchtigt werden, der das Ebenbild Gottes durch seine Werke verunehrt! Denn deswegen hat er dich nach seinem Bild und Gleichnis gebildet2, damit du seiner stets eingedenk seiest; und deshalb ist er nach diesem seinem Ebenbild Mensch geworden, um dich durch seinen Anblick zu lehren, daß er dir ganz ähnlich ist. Die Vornehmen hängen an ihre Brust die Bilder sterblicher Könige; [420] so soll auch das Bild des unsterblichen Königs sich stets in deiner Brust befinden. Wer das Bild des Königs umgehängt trägt, wird geehrt, solange er es nicht entfernt; aber auch er selbst gibt acht, daß er das stumme Bild der Königswürde nicht verunehrt. Die Siegeskrone erhält jeder, der das Bild des Königs umhängen hat. Deine Krone aber, der du das Bild deines Schöpfers trägst, soll deine Reinheit sein! [430] Zum Sieg soll das Bild jeden anspornen, der es umgehängt hat; dir soll das Bild deines Herrn ein Sporn sein, nach dem Triumph zu streben! Diejenigen, welche das Bild des Königs tragen, pflegen Pferderennen zu veranstalten; die aber, welche das Bild Gottes umgehängt tragen, haben einen Wettkampf des freien Willens zu bestehen. Diejenigen, die das Bild des Königs auf ihren Kleidern tragen, erleiden trotzdem zuweilen Verluste und Schaden, [440] dagegen das Bild des Lebens bringt nur Vorteil dem, in welchen es einmal eingezogen ist und Wohnung genommen hat. Ein totes Bild lockt bei den Schauspielern viele Zuschauer herbei, das gottgeliebte Bild dagegen zeigt den Engeln einen Gegenstand der Ehrfurcht. Die Vorneh- S. 166 men tragen das Bild ihres Königs mit Ehrerbietung auf ihrer Brust, das verborgene Bild des Schöpfers wird in der Seele getragen und verehrt. [450] Die Brust steht vor dem Haupt, darum wird auf derselben der König verehrt, aber die Seele ist noch erhabener als der Leib und entspricht gleichsam dem Allerheiligsten. Das Bild des Königs entflammt zu einem vergänglichen Triumph, das Bild Gottes spornt an zu einem unvergänglichen Sieg. Wenn es an sich auch unsichtbar und geistig ist, so habe ich es dir doch klar und deutlich gezeichnet durch den Vergleich mit dem Körperlichen; [460] unter dem Bilde des sterblichen Königs habe ich dir die Gestalt des unsterblichen gezeigt. Da hast du einen aufrichtigen Mahner an diesem seinem Ebenbilde und dies ist identisch mit deinem Willen, der als gewissenhafter Richter jederzeit deine Wege prüft und richtet!


  1. Der Dichter gibt hier Weisungen für die Behandlung der Sünder mit der speziellen Mahnung, dieselbe auch auf sich selbst anzuwenden. ↩

  2. Gen. 1, 26. ↩

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Traductions de cette œuvre
Ausgewählte Schriften des Isaak v. Antiochien (BKV)
Commentaires sur cette œuvre
Einleitung über die unter dem Namen Isaaks von Antiochien überlieferten Schriften.

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