11. Gedicht über den Aufschub der Buße.
Text: Bedjan a. a. O. S. 145 (Nr. 14). Überschrift: „Homilie des seligen Mar Isaak über die Ermahnung zur Besserung“1. Ausgehend von dem Hinweis auf den Charakter der Krankheit als Gnade Gottes, die den Sünder zur Einsicht und Besinnung bringen soll, auf daß S. 237 er sich bekehre und Buße tue, warnt der Dichter mit ernsten und eindringlichen Worten vor der leichtfertigen Praxis so vieler Christen, das Leben möglichst zu genießen und Buße und Bekehrung ins Alter bezw. auf das Todesbett zu verschieben, wobei er besonderen Nachdruck legt auf das vermessentliche Unterfangen, über die Zukunft auf Jahre hinaus zu verfügen, während wir nicht einmal mit dem morgigen Tage sicher rechnen können. Das Gedicht ist auch deshalb von Interesse, weil an einer Stelle in ganz unmißverständlicher Weise das Sündenbekenntnis zur Bedingung der Vergebung gemacht wird.
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So ist wohl der etwas schwierige Ausdruck der Ueberschrift (eigentlich „über die Predigt“) mit Rücksicht auf den Inhalt der Homilie zu fassen. ↩