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S. 89 Zeugnis der Märtyrinnen Tarbô, ihrer Schwester und Dienerin.
Damals erkrankte die Königin durch einen Unglücksfall, und da sie ihrer Gesinnung nach den Juden, den Feinden des Kreuzes, nahe stand, sagten diese nach ihrer Gewohnheit in böser Verleumdung: „Die Schwestern Simons haben dich verzaubert, weil ihr Bruder getötet wurde." Als das der König erfuhr, wurde Tarbô, eine Bundestochter, ihre Schwester, eine Geheiligte, und ihre Magd, eine Bundestochter, die in der guten Lehre Christi wandelte, ergriffen1 und man brachte sie zur Befragung an den Hof der Königin. Der Großmôpêt2 und zwei Vornehme3 wurden abgeordnet, über sie zu Gericht zu sitzen. Als sie vor ihnen erschienen, sahen sie, daß die tapfere, heilige Tarbô vor allen Frauen schön war von Ansehen und herrlich von Erscheinung, und sogleich kam allen dreien ein unreiner Gedanke und ein schmutziger Wille gegen sie. Aber keiner offenbarte es dem anderen, sondern hart redeten sie zu ihnen: „Ihr seid des Todes schuldig, weil ihr der Königin, der Herrin des ganzen Orients4, böse Dinge angetan habt."
G.: Tarbô war eine Asketin (ἀσκουμένη); beide aber besaßen einen "sehr schönen Wandel in Christo." Bei Slîbâ S. 162 in offenbarem Mißverständnis unseres Textes zum 5. Mai: . . . . „Und Frau Tarbô und Mekaddaschtâ (statt „die Geheiligte"), die Schwestern des Katholikos, Mâr Simon, und die Bundestochter ihre Magd." Der Herausgeber irrt daher, wenn er S. 183, Anm. 1 meint: Nomen M. i. e. „Sanctificata" non legitur m Actis. - Nach Sozomenus, II, 12 war sie Witwe. ↩
G.: Μαυπτάς, ὅ ἐστιν ἀρχιερεύς τῶν μάγων . ↩
G.: Ἄρχοντες ↩
G.: Τῆς ὅλης οἰκουμένης. ↩
