2. Kap. Friede der Korinther; ihr Eifer im Guten.
1. Alle waret ihr demütiger Gesinnung, fern jeder Überhebung, lieber Untergebene als Gebieter, freudiger zum Geben als zum Nehmen1; ihr waret zufrieden mit den Gütern, die Christus für den Lebensweg euch gab und auf sie bedacht; seine Worte habt ihr gar sorgfältig eingeschlossen in euer Inneres (Herz), und seine Leiden standen euch vor Augen. 2. So war allen ein tiefer und gedeihlicher Friede beschieden und ein unstillbares Verlangen, Gutes zu tun, und in vollen Strömen ergoss sich der Heilige Geist über (euch) alle. 3. Voll heiligen Eifers habt ihr in guter Absicht mit frommem Vertrauen eure Hände ausgestreckt zu dem allmächtigen Gotte und ihn angefleht, er möge euch gnädig sein, wenn ihr wider Willen einen Fehler begangen hattet. 4. Ein Wetteifer war unter euch Tag und Nacht zum Frommen der ganzen Gemeinde von Brüdern, auf dass mit Erbarmen und Gewissenhaftigkeit die Zahl seiner Auserwählten gerettet werde. 5. Ihr waret aufrichtig und arglos und truget einander Schlimmes nicht nach. 6. Jeder Streit und jede Spaltung war euch ein Gräuel. Über die Fehltritte des Nächsten empfandet ihr Schmerz; seine Sünden sahet ihr an als eure eigenen. 7. Keine gute Tat hat euch gereut, „zu jedem guten Werke waret ihr bereit"2. 8. Geschmückt durch einen ganz tugendhaften und ehrwürdigen Wandel, vollbrachtet ihr alles in seiner (= des Herrn) Furcht; die Gebote und Satzungen des Herrn waren eingeschrieben auf die Wände eures Herzens.
