53. Kap. Moses’ selbstlose Bitte für das treulose Volk.
1. Die heiligen Schriften kennet ihr, Geliebte, und zwar gut, und ihr habt euch vertieft in die Worte Gottes; deshalb schreiben wir euch dies als Erinnerung. 2. Als Moses auf den Berg gestiegen war und vierzig Tage und vierzig Nächte in Entbehrung und Fasten zugebracht hatte, da sprach Gott zu ihm: „Moses, Moses, steige eilends hinab von hier, denn dein Volk, das du aus Ägypten geführt, hat gesündigt; gar schnell hat es den Weg verlassen, den du ihnen vorgeschrieben hattest; sie haben sich Bilder gegossen“1. 3. Und der Herr sprach zu ihm: „Einmal und zweimal habe ich zu dir also geredet: Ich habe dieses Volk mir angeschaut, und siehe, es ist halsstarrig; lass mich sie ausrotten, und ich will ihren Namen auslöschen unter dem Himmel, und ich will dich zu einem großen, wunderbaren Volke S. 61 machen, viel größer als dieses“2. 4. Und Moses erwiderte: „Niemals, Herr! Verzeihe diesem Volk seine Sünde oder tilge auch mich aus dem Buche der Lebenden“3. 5. O große Liebe, o unübertreffliche Vollkommenheit! Voll Freimut redet der Diener zum Herrn, er bittet um Verzeihung für das Volk, oder er verlangt, dass er selbst mit ihnen ausgetilgt werde.
