13. Kap. Man darf den Heiden kein Ärgernis geben durch ein Handeln, das der Lehre Christi widerspricht.
S. 302 1. Wohlan, Brüder, jetzt wollen wir einmal Buße tun, dem Guten zustreben! denn wir sind voll von Torheit und Schlechtigkeit. Abwaschen wollen wir von uns die früheren Sünden, wollen von Herzen Buße tun und so Erlösung finden, nicht den Beifall der Menschen suchen und nicht bloß unter uns Anerkennung erstreben, sondern auch bei den Außenstehenden auf Grund der Gerechtigkeit, damit nicht durch uns der Name (Gottes) entehrt werde. 2. Denn der Herr sagt: „Überall wird mein Name entehrt bei allen Völkern“1, und wiederum: „Wehe dem, durch den mein Name entehrt wird“2. Wodurch wird er entehrt? Dadurch, dass ihr meinen Willen nicht tut. 3. Wenn nämlich die Heiden aus unserem Munde die Aussprüche Gottes hören, staunen sie darüber als über gute und erhabene (Worte); wenn sie aber hernach bemerken, dass unsere Werke den Worten, die wir reden, nicht entsprechen, kommen sie infolgedessen zur Gotteslästerung und sagen: es sei irgendein Mythus und Irrtum. 4. Wenn sie nämlich von uns hören, dass Gott sagt: „Ihr bekommt keinen Dank, wenn ihr die liebet, die euch lieben, aber ihr bekommt Dank, wenn ihr eure Feinde liebet und die, welche euch hassen“3, wenn sie dies hören, werden sie staunen über die übergroße Güte; wenn sie aber sehen, dass wir nicht nur die uns Hassenden nicht lieben, sondern nicht einmal die uns Liebenden, dann lachen sie über uns und der Name wird entehrt.