2. Kap. In der einst unfruchtbaren, jetzt fruchtbaren Kirche will Christus die sonst Verlorenen retten.
S. 295 1. „Frohlocke, du Unfruchtbare, die du nicht gebierst, jauchze auf und rufe, die du keine Wehen hast; denn die Kinder der Alleinstehenden sind zahlreicher als die Kinder derer, die den Mann hat“1. Mit den Worten: „Frohlocke, du Unfruchtbare, die du nicht gebierst“, meint er uns; denn unsere Kirche war unfruchtbar, bevor ihr Kinder geschenkt waren. 2. Mit den Worten aber: „Rufe, die du keine Wehen hast“, meint er dies: Wir sollen unsere Gebete einfach Gott vortragen, damit wir nicht wie die Kreißenden uns übel benehmen. 3. Sodann wollen die Worte: „Denn die Kinder der Alleinstehenden sind zahlreicher als die Kinder derer, die den Mann hat“, besagen: Da unser Volk von Gott verlassen zu sein schien, sind wir jetzt, nachdem wir gläubig geworden, zahlreicher als die, welche sich den Anschein gaben, Gott zu besitzen. 4. Eine andere Schriftstelle sagt: „Ich bin nicht gekommen, Gerechte, sondern Sünder zu berufen“2. Dies sagte er, weil man die Untergehenden retten muss. 6. Denn das ist groß und bewunderungswürdig, nicht das Stehende zu stützen, sondern das Fallende. 7. So wollte auch Jesus Christus das Untergehende retten, und er hat viele gerettet, da er erschienen ist und uns berufen hat, die wir schon am Verderben waren.