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Werke Irenäus von Lyon (130-202) Contra Haereses Gegen die Häresien (BKV)
Viertes Buch
36. Kapitel: Die Patriarchen, die Propheten und Christus kommen von ein und demselben Gott

8.

Der Zöllner aber, der im Beten den Pharisäer übertraf, erhielt vom Herrn das Zeugnis, daß er mehr gerechtfertigt sei1 , nicht deswegen, weil er einen andern Vater verehrte, sondern weil er mit großer Demut, ohne Stolz und Überhebung vor ebendemselben Gott seine Sünden bekannte. Auch das Gleichnis von den beiden S. 454Söhnen, die in den Weinberg geschickt wurden2 , weist hin auf ein und denselben Vater. Der eine von ihnen widersprach dem Vater, was ihm nachher leid tat, als ihm die Reue nichts mehr nützte, der andere aber versprach sogleich dem Vater zu gehen, ging aber nicht — denn „jeder Mensch ist lügenhaft“3 und „das Wollen zwar liegt nahe, er findet aber nicht das Vollbringen“4 . Auch in dem Gleichnis von dem Feigenbaume, von dem der Herr sagt: „Siehe, schon drei Jahre komme ich, Frucht zu suchen an diesem Feigenbaume, und ich finde sie nicht“5 , weist er deutlich darauf hin, daß er durch die Propheten seine Ankunft verkündete, durch die er mehrmals gekommen ist, um die Frucht der Gerechtigkeit von ihnen zu suchen, die er nicht fand, und daß deswegen der Feigenbaum ausgehauen werden wird. Und ohne Gleichnisrede sprach der Herr zu Jerusalem: „Jerusalem, Jerusalem, das du tötest die Propheten und steinigest diejenigen, welche zu dir gesandt werden, wie oft wollte ich versammeln deine Söhne, wie die Henne ihre Küchlein unter den Flügeln, und du hast nicht gewollt. Siehe, es wird euch euer Haus öde zurückgelassen“6 . Was nämlich gleichnisweise gesagt war: „Siehe, drei Jahre komme ich Frucht suchend“, und ebenso das deutliche Wort: „Wie oft wollte ich deine Söhne versammeln“, diese Worte sind eine Lüge, wenn wir sie nicht auf seine von den Propheten verkündete Ankunft beziehen, da er doch nur das einemal und niemals vorher zu ihnen gekommen ist. Da aber der, welcher die Patriarchen und auch uns erwählte, dasselbe Wort Gottes ist, das jene immer besuchte durch den prophetischen Geist und uns, die wir von allen Seiten berufen sind, durch seine Ankunft, so sagt er gleichfalls mit Recht: „Viele von Aufgang und Untergang werden kommen und zu Tische sitzen mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreiche. Die Söhne des Reiches aber werden in die äußerste Finsternis gehen, dort wird S. 455Weinen und Zähneknirschen sein“7 . Wenn nun diejenigen, die durch die Predigt seiner Apostel vom Aufgang und Niedergang an ihn glauben, mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreiche zu Tische sitzen werden, mit ihnen an dem Mahle teilnehmend, dann hat offenbar ein und derselbe Gott, der die Patriarchen erwählte, das Volk heimgesucht und die Heiden berufen.


  1. Ebd. 18,10 ff. ↩

  2. Mt. 21,28 ff. ↩

  3. Ps. 115,2 ↩

  4. Röm. 7,18 ↩

  5. Lk. 13,6 ↩

  6. Ebd. 13,34 ↩

  7. Mt. 8,11 f. ↩

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