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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Clément d'Alexandrie (150-215) Stromata Teppiche (BKV)
Sechstes Buch
XV. Kapitel

132.

1. So weihen die Gelehrtesten bei den Griechen dem Hermes, der, wie sie sagen, die vernünftige Rede ist, wegen der Fähigkeit des Ausdeutens die Frucht des Granatapfelbaumes; denn das Wort enthält viele Bedeutungen in sich.

2. Mit Recht sah füglich auch Josua, der Sohn Nuns, den Moses bei seiner Entrückung in doppelter Gestalt, und zwar die eine Gestalt bei den Engeln, die andere, wie er in den Schluchten des Gebirges der Bestattung gewürdigt wurde.1

3. Josua sah aber diese Erscheinung von unten, indem er nur im Geist zugleich mit Kaleb in die Höhe gehoben wurde. Aber nicht in gleicher Weise sahen beide; vielmehr sank der eine auch rascher wieder herab, da er viel ihn Herabziehendes mit sich führte,2 der andere folgte ihm erst später nach unten und beschrieb den Glanz, den er gesehen hatte, da er diesen Anblick mehr als der andere ertragen konnte, weil er eben auch reiner als er war. Diese Erzählung beweist, meine ich, daß „die Erkenntnis nicht Sache aller“3 ist, da die einen nur den Leib der Schriften, die Redensarten und die Wörter, gleichsam den Leib des Moses, sehen, die anderen dagegen den Sinn und die Bedeutung der Wörter durchschauen, indem sie sich gleichsam um den unter die Engel versetzten Moses kümmern.

4. So ist es auch zu erklären, daß von denen, die den Herrn um Hilfe anriefen, die meisten sagten: „Sohn Davids, erbarme dich meiner!“,4 und nur wenige ihn als Sohn Gottes erkannten, wie Petrus, den er auch S. b329 glücklich pries, weil ihm nicht Fleisch und Blut die Wahrheit offenbart hatte, sondern sein Vater im Himmel.5 Damit gab er zu verstehen, daß der Gnostiker nicht durch sein Fleisch, das geboren wurde, sondern durch die Macht des Vaters selbst den Sohn des Allmächtigen erkennt.6

5. Die Wahrheit zu erwerben ist also nicht nur für die schwer, die sich ihn nur so aufs Geratewohl nahen, sondern auch denen, die bereits Wissen zu eigen haben, wird das Schauen, wie die Erzählung von Moses zeigt, nicht auf einmal in vollem Umfang geschenkt, bevor wir uns an das Anschauen gewöhnt haben und, wie die Hebräer den Glanz des Moses7 und die Heiligen des Volkes Israel die Erscheinungen der Engel,8 so auch wir den Anblick des schimmernden Glanzes der Wahrheit ertragen können.


  1. Vgl. Josephus, Ant. IV 8,48. ↩

  2. Vgl. Platon, Phaidon p. 81 C. ↩

  3. Vgl. 1Kor 8,7. ↩

  4. Vgl. z.B. Mk 10,48. ↩

  5. Vgl. Mt 16,17. ↩

  6. Vgl. Joh 6,44. ↩

  7. Vgl. Ex 34,30. ↩

  8. Vgl. vielleicht Dan 10,7 f. ↩

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