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1. Und wiederum verhält sich das Denken zu dem geistig Erfaßbaren, wie sich die Sinne zu dem sinnlich Wahrnehmbaren verhalten. Und doppelter Art sind auch die Handlungen; die einen beruhen auf dem Denken, die S. b332 anderen auf einem Tätigkeitstrieb.
2. Und das erste Gebot des Dekaloges stellt fest, daß es nur einen allmächtigen Gott gibt, der das Volk aus Ägypten durch die Wüste in das Land seiner Väter hinüberführte,1 damit sie, soweit sie konnten, durch die göttlichen Taten seine Macht erkennten und die götzendienerische Verehrung des Erschaffenen aufgäben, dagegen alle ihre Hoffnung auf den wahren Gott setzten.
3. Das zweite Gebot aber tat kund, daß man die erhabene Macht Gottes (das ist nämlich sein Name; denn nur diesen vermochten sie, wie das auch jetzt noch bei der großen Masse der Fall ist, zu erfassen) daß man also seine Benennung nicht nehmen und nicht übertragen dürfe auf das Erschaffene und Nichtige,2 was eben menschliche Werkmeister gemacht haben, Dinge, mit denen der Seiende3 nicht gleichgestellt werden darf; denn der Seiende ist selbst allein in ungewordener Selbstgleichheit.
4.4 Das dritte Gebot aber tut kund, daß die Welt von Gott geschaffen ist und daß er uns wegen der Mühsal des Lebens den siebenten Tag als Ruhetag gegeben hat;5 denn Gott selbst kennt keine Ermüdung und keine Gefühlserregungen und ist bedürfnislos; wir aber, die wir das Fleisch an uns tragen, haben eine Ruhezeit nötig.