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1. Daher ist es nicht ungereimt, zu behaupten, daß auch die Philosophie von der göttlichen Vorsehung gegeben worden ist, um auf die durch Christus zu geschehende Vollendung vorzubereiten, wenn nur die Philosophie es nicht verschmäht, bei der barbarischen Erkenntnis in die Schule zu gehen und zur Wahrheit fortzuschreiten.
2. Aber „die Haare sind gezählt“1 und die kleinsten Bewegungen; wie sollte da die Philosophie nicht auch mitgerechnet sein?
3. Freilich wurde auch dem Simson seine Kraft in den Haaren gegeben,2 damit er einsehe, daß auch die geringgeachteten Fertigkeiten in diesem Leben, die nach dem Abscheiden der Seele auf dem Boden liegen und hier bleiben, nicht ohne die göttliche Macht gegeben werden.
4. So dringt, das will jenes Wort besagen, die Vorsehung aus der Höhe von dem Wichtigsten wie von einem Haupte bis zu allem durch. „Wie die Salbe“, so heißt es, „die auf den Bart Aarons hinabfließt und auf den Saum seines Gewandes“3 (das heißt des großen Hohenpriesters, „durch den alles wurde und ohne den auch nicht eines wurde“4), nicht auf den Schmuck des Körpers5 selbst; vielmehr ist die Philosophie außerhalb des Volkes wie das Kleid (außerhalb des Körpers)