92.
1. „Deshalb also“, so sagt der Herr, „sandte ich dich zu den Heiden, damit du ihnen die Augen öffnest, auf daß sie sich von der Finsternis zum Licht und von der Macht des Satans zu Gott bekehren und Vergebung der Sünden und ein Erbteil unter den Geheiligten erhalten durch den Glauben an mich.“1
2. Diese „geöffneten Augen der Blinden“ bedeuten die durch den Sohn vermittelte vollkommene Erkenntnis des Vaters, das klare Verständnis des von den Griechen nur in unsicheren Umrissen Erkannten. Und S. a83 „sich von der Macht des Satans zu bekehren“ bedeutet die Abkehr von der Sünde, durch die die Knechtschaft entstanden war.
3. Indessen loben wir nicht jede Art von Philosophie, sondern nur jene, von der auch Sokrates bei Platon sagt: „Denn es gibt in der Tat, wie die Kenner der Weihen sagen, zwar viele Thyrsosträger, aber nur wenige, die wirklich begeistert sind“,2 womit er andeuten will, daß der Berufenen viele, aber der Auserwählten nur wenige sind.3
4. Das wird ganz deutlich aus dem, was er hinzufügt: „Das sind aber nach meiner Meinung keine anderen als die, welche in der richtigen Weise Philosophie getrieben haben. Um einer von ihnen zu werden, ließ ich nach Kräften im Leben nichts unversucht, bemühte mich vielmehr auf alle Weise darum. Ob ich mich recht bemühte und ob wir etwas erreichten, darüber werden wir, wenn wir dorthin kommen, Gewisses erfahren, so Gott will, gar bald.“4