75.
1. Er ist ein geschickter1 Arbeiter, der sich zwar über das, was er erkannte, freut, aber demütig ist, weil er noch in das verstrickt ist, was die Not des Lebens erfordert, da er noch nicht der tätigen Anteilnahme an dem gewürdigt ist, was er erkannt hat. Deshalb benützt er dieses Leben wie etwas ihm Fremdes nur als eine Naturnotwendigkeit.
2. Er kennt auch die geheime Bedeutung des Fastens an den bekannten Tagen, ich meine am Mittwoch und am Freitag,2 von denen der eine nach Hermes, der andere nach Aphrodite benannt ist.
3. Jedenfalls besteht sein Fasten3 darin, daß er sich in seinem Leben von der Habsucht und von der Wollust fernhält, die der Ursprung aller Laster sind.4 Denn wir haben schon öfters in Übereinstimmung mit dem Apostel die drei hauptsächlichsten Arten der Hurerei festgestellt, Wollust, Habsucht, Götzendienst.5
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Vgl. Lk 9,62. ↩
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Vgl. Didache 8,1, wo gleichfalls Mittwoch und Freitag als Fastentage angeordnet werden, im Gegensatz zu Montag und Donnerstag, an denen die „Heuchler“ fasten. Mit ihnen sind wohl die Juden und die dem jüdischen Fastenbrauche treu bleibenden Christen gemeint sind. ↩
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Zu dem übertragenen Gebrauch des Wortes „fasten“ vgl. Strom. III 99,4 mit Anm.; Ecl. proph. 14,1. ↩
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Vgl. 1Tim 6,10. ↩
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Sacra Par. 272 Holl; vgl. Eph 5,5; Strom. III 89,1; VI 147,1. ↩