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Werke Clemens von Alexandrien (150-215) Stromata Teppiche (BKV)
Siebtes Buch
XIII. Kapitel

81.

S. c85 1. Nie trägt er denen, die sich gegen ihn verfehlt haben, etwas nach, sondern verzeiht ihnen. Deshalb hat er auch das Recht zu beten und zu sprechen: „Vergib uns; denn auch wir vergeben.“1

2. Denn auch dieses ist eines von den Dingen, die Gott will, daß wir nichts begehren und daß wir niemand hassen,2 denn alle Menschen sind das Werk eines einzigen Willens.

3. Und da unser Heiland, der sagte: „Kommet her zu mir, ihr Kinder, und höret von mir die Furcht des Herrn!“,3 wollte, daß der Gnostiker „vollkommen ist wie der himmlische Vater“,4 das heißt, wie er selbst, will er vielleicht, daß dieser nicht mehr die Hilfe von seiten der Engel5 nötig habe, sondern,6 nachdem er dessen würdig geworden ist, jene Hilfe von sich selbst erhalte und infolge seines Gehorsams durch sich selbst die nötige Obhut habe.

4. Ein solcher Mann verlangt von dem Herrn das ihm Verheißene und braucht nicht mehr darum zu bitten. Und wenn seine Brüder in Not sind, dann wird der Gnostiker nicht für sich selbst Überfluß an Mitteln erbitten, um ihnen davon mitteilen zu können, sondern wird darum beten, daß jenen zum Geschenk gegeben werde, wessen sie bedürfen.

5. Denn in dieser Weise bringt der Gnostiker den Bedürftigen nicht nur sein Gebet als Gabe dar, sondern spendet ihnen auch, ohne daß es bekannt würde und ohne daß er sich dessen rühmte,7 das, was ihnen durch das Gebet zuteil wird.

6. Nun werden freilich Armut und Krankheit und andere derartigen Prüfungen zum Zweck der Mahnung verhängt, damit man das Vergangene wiedergutmache und das Zukünftige sich besser überlege.

7. Der Gnostiker erbittet für solche Leute Erleichterung, da er die auserlesene Gabe der Erkenntnis besitzt, und nicht aus nichtiger Ruhmsucht, sondern einfach deswegen, weil er Gnostiker ist, erweist er ihnen selbst Wohltaten und wird so ein Werkzeug der göttlichen Güte.


  1. Mt 6,12; Lk 11,4. ↩

  2. Vgl. den als Äußerung des Basileides angeführten Satz Strom. IV 86,1. ↩

  3. Ps 33,12. ↩

  4. Mt 5,48. ↩

  5. Vgl. Ps 90,11. ↩

  6. Vgl. Qis div. salv. 40,1; Ecl. proph. 15,2. ↩

  7. Vgl. Mt 6,3 f. ↩

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Elucidations of Stromata
Introductory Note to Clement of Alexandria

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