95.
1. Trefflich sagt also Salomon; „Wer Gerechtigkeit sät, bewirkt Glauben. Diejenigen aber, die das Eigene säen (ihr Eigentum freigebig austeilen) sind es, die ihren Besitz vermehren.“1 Und an einer anderen Stelle: „Sorge für das zarte Grün auf der Ebene, und du wirst Gras mähen können; und sammle reifes Heu, damit du Schafe halten kannst für deine Bekleidung!“2
2. Du siehst, wie man auch für die äußere Bedeckung und Sicherung sorgen muß. „Ganz genau wirst du aber das Leben deiner Herde kennen.“3
3. „Denn wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, von Natur die Gebote des Gesetzes erfüllen, so sind diese, da sie das Gesetz nicht haben, sich selbst ein Gesetz“,4 indem „die Unbeschnittenen“ nach dem Wort des Apostels „die Forderungen des Gesetzes erfüllen“,5 sowohl vor dem Gesetz als auch vor der Erscheinung des Herrn.
4. Indem der Logos gleichsam einen Vergleich zwischen den Anhängern der Philosophie und den sogenannten Häretikern anstellt, sagt er ganz deutlich: „Besser ein Freund in der Nähe als ein Bruder, der weit entfernt wohnt.“6 „Wer sich auf Lügen stützt, der weidet Winde und jagt S. a86 beflügelten Vögeln nach.“7
5. Mit dieser Stelle meint die Schrift, wie ich glaube, nicht die Philosophie, obgleich die Philosophie in vielen Fällen nur zu Wahrscheinlichkeitsschlüssen kommt und sie glaubhaft machen will, sondern sie tadelt die Irrlehren.
6. Dazu paßt wenigstens das folgende: „Denn er verließ die Wege seines Weinberges, und auf den Pfaden seines eigenen Ackers ist er in die Irre gegangen.“8 Das sind die Irrlehren, die die von Anfang an bestehende Kirche verlassen.
7. So gilt von dem, der einer Irrlehre verfiel, „er geht durch eine wasserlose Wüste“ da er den wahrhaftig seienden Gott verließ, wirklich gottverlassen ist, Wasser sucht, wo kein Wasser ist, und „über ein unbewohnbares und dürstendes Land hinwandert und mit seinen Händen Mißwachs einernten will.“9