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Werke Clemens von Alexandrien (150-215) Stromata Teppiche (BKV)
Erstes Buch
XX. Kapitel

100.

1. In sich vollendet und keiner Ergänzung bedürftig ist nun die Lehre im Sinne des Heilands, da sie „göttliche Kraft und Weisheit“1 ist; wenn aber die griechische Weisheit hinzukommt, so macht sie die Wahrheit zwar nicht wirksamer; aber weil sie die sophistischen Angriffe gegen sie entkräftet und die listigen Anschläge gegen die Wahrheit abwehrt, ist sie mit Recht Zaun und Mauer des Weinbergs genannt worden.2

2. Und während die im Glauben gewonnene Wahrheit zum Leben so nötig ist wie das Brot, gleicht die vorbereitende Bildung der Zukost und dem Nachtisch. „Beim Schluß der Mahlzeit ist doch noch Nachtisch erwünscht“, sagt Pindaros von Theben.3

3. Und die Schrift sagte S. a90 geradezu: „Verständiger wird der Einfältige werden, wenn er aufmerkt, und der Weise wird Erkenntnis erlangen.“4 Und der Herr sagt: „Wer aus sich selbst redet, der sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig, und keine Ungerechtigkeit ist an ihm.“5

4. Umgekehrt tut also derjenige Unrecht, der sich die Lehren der Barbaren aneignet und sich ihrer als eigener Weisheit rühmt, wobei er seine eigene Ehre mehren und die Wahrheit verfälschen will. Dieser ist es, der von der Schrift „Dieb“ genannt ist.6 Nun heißt es doch: „Mein Sohn, werde kein Lügner! Denn die Lüge zeigt den Weg zum Diebstahl.“7

5. Ferner besitzt der Dieb das wirklich, was er infolge seiner Entwendung in der Hand hat, mag es nun Gold oder Silber sein oder ein Wort oder ein Lehrsatz. Zum Teil ist also das, was sie gestohlen haben, wahr, aber sie wissen es nur auf Grund von Vermutungen und durch verstandesmäßige Schlußfolgerungen. Wenn sie sich aber entschließen, Jünger (des Herrn) zu werden, dann werden sie es erst in seiner ganzen Tiefe erfassen und verstehen.


  1. Vgl. 1 Kor 1,24. ↩

  2. Vgl. Mt 21,33; Mk 12.1; Strom. I 28,4. ↩

  3. Pindaros Fr. 124 c Schroeder; die bei Athen. XIV p. 641 C erhaltene Fortsetzung „auch nach einem reichlichen Essen“ ist für das Verständnis des Verses wichtig. ↩

  4. Spr 21,11. ↩

  5. Joh 7,18. ↩

  6. Vgl. Joh 10,8. ↩

  7. Apostellehre III 5; vgl. Reliquiae iur. eccl. graece ed. Lagarde p.78,7. ↩

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Teppiche (BKV)
Kommentare zu diesem Werk
Elucidations of Stromata
Introductory Note to Clement of Alexandria

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