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1. Er schuf also eine gute Staatsverfassung; eine solche ist aber eine gute „Erziehung der Menschen“1 auf Grund des Lebens in Gemeinschaft. So übte er die richterliche Tätigkeit aus, deren Aufgabe darin besteht, die Verfehlungen der Gerechtigkeit wegen zu ahnden.
2. Verbunden mit ihr ist die strafende Tätigkeit, die es verstehen muß, bei den Strafen das richtige Maß einzuhalten; wenn aber eine Strafe gerecht ist, so kann sie eine Seele auf den rechten Weg zurückführen.2
3. Die ganze Führung des Moses ist sozusagen darauf bedacht, diejenigen zu erziehen, die gut und trefflich werden können, und solche zu erjagen, die diesen ähnlich sind; dies dürfte eine Art Feldherrenkunst sein.3 Und die Fähigkeit, mit den durch das belehrende Wort Erjagten richtig umzugehen, das ist wohl die im Geben von Gesetzen sich bewährende Weisheit; denn zu erwerben und zu verwenden ist ihr zu eigen, da sie die am meisten königliche Eigenschaft ist.
4. Nun verkünden die Philosophen, daß allein der Weise König, Gesetzgeber, Feldherr, gerecht, heilig, von Gott geliebt sei.4 Wenn wir aber diese Eigenschaften bei Moses finden, wie sich aus der Schrift selbst zeigen läßt, dann können wir wohl mit voller Überzeugung Moses in der Tat weise nennen.