179.
1. Mit Recht sagt daher der Apostel, er habe „durch eine Offenbarung das Geheimnis“ kennengelernt, „wie ich früher in wenigen Worten geschrieben habe; daraus könnt ihr, wenn ihr es lest, mein Verständnis für das Geheimnis Christi erkennen.“1
2. „Daraus könnt ihr“, sagt er, weil er wußte, daß einige nur Milch zu sich genommen hatten und noch nicht auch feste Speise,2 vielleicht sogar nicht einfach Milch.
3. In vierfacher Weise3 müssen wir auch den Sinn des Gesetzes auffassen, entweder so, daß es uns irgendein Vorbild zeigt, oder so, daß es uns ein Zeichen gibt, oder so, daß es uns ein Gebot für einen richtigen Lebenswandel einprägt, oder so, daß es uns als Weissagung etwas offenbart.
4. Solche Auffassungen zu unterscheiden und vorzutragen, das erfordert, wie ich wohl weiß, männliche Reife; denn für das Verständnis ist die ganze Schrift wirklich nicht „ein einziges Mykonos“,4 wie das Sprichwort sagt; man muß sich ihr vielmehr, soweit das möglich ist, mit den Mitteln der Dialektik nahen, um die Folgerichtigkeit der göttlichen Lehre zu erfassen.
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Eph 3,3f. ↩
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Vgl. 1 Kor 3,2. ↩
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Das überlieferte (xxx) ist richtig; es ist die erste Deutung des (xxx) ausgefallen; sie steht in den Psalmenscholien (vgl. oben Anm. 5 zu § 176,1): (xxx). Diese Worte sind nach (xxx) einzuschieben, statt dessen bei Pitra (xxx) steht. Aus Pitra ist vor (xxx) auch noch (xxx) einzuschieben. ↩
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Die sprichwörtliche Redensart wird angewendet, wenn man alles (auch innerlich Verschiedenes) gleichmäßig behandelt; über die verschiedenen Versuche, die Redensart zu erklären, vgl. Pauly-Wisssowa XVI Sp. 1031,42 ff. ↩