13.
1. Warum soll ich also noch die Zeugnisse des Glaubens aus unserer Geschichte zusammensuchen und vorlegen? „Denn die Zeit wird mir fehlen, wenn ich von Gideon und Barak, Simson und Jephtha, David und Samuel und den Propheten erzählen wollte“,1 und was darauf folgt.
2. Da es nun vier Dinge gibt, worin sich die S. a159 Wahrheit zeigen kann, die sinnliche Wahrnehmung, das Denken, das Wissen, das Vermuten, so ist von Natur das erste das Denken, für uns und mit Beziehung auf uns ist es die sinnliche Wahrnehmung; aus der sinnlichen Wahrnehmung und dem Denken entsteht das Wesen des Wissens; gemeinsames Ergebnis aber des Denkens und der sinnlichen Wahrnehmung ist die von selbst einleuchtende Wahrheit.
3. Aber die sinnliche Wahrnehmung ist eine Vorstufe zum Wissen; der Glaube dagegen, der durch die sinnlich wahrnehmbaren Dinge seinen Weg nimmt, läßt das Vermuten hinter sich und schreitet rasch vorwärts zu dem Untrüglichen und bleibt schließlich bei der Wahrheit stehen.
4. Wenn aber jemand behauptet, daß das Wissen fähig sei, mit Vernunftgründen zu beweisen, so soll er sich sagen lassen, daß auch die Grundsätze (die Prinzipien) unbeweisbar sind; denn sie sind weder der Kunst noch dem Verstand erkennbar.2 Denn dieser hat es nur mit dem zu tun, was sich auch anders verhalten könnte, jene aber ist nur fähig, etwas zu machen, nicht auch fähig, etwas wissenschaftlich zu betrachten.3