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1. Göttliche Wirkung ist demnach der gewaltige Umschwung, wenn man aus dem Unglauben zum Glauben kommt und der Hoffnung und der Furcht (der Verheißung und der Drohung) glaubt. Und in der Tat zeigt sich uns der Glaube als die erste Hinneigung zum Heil, und nach ihm bringen Furcht und Hoffnung und Buße zusammen mit Enthaltsamkeit und Geduld den Fortschritt und führen uns zu Liebe und Erkenntnis.
2. Mit Recht sagt daher der Apostel Barnabas: „Von dem, was ich empfing, war ich bemüht, euch nach und nach einen Teil zu senden, damit ihr neben eurem Glauben auch vollkommene Erkenntnis haben möchtet. Nun sind Gehilfen unseres Glaubens Furcht und Geduld, und unsere Kampfgenossen sind Langmut und Selbstbeherrschung. Wenn also“ so sagt er, „diese in ihrem Verhältnis zum Herrn unbefleckt bleiben, so freuen sich mit ihnen Weisheit, Einsicht, Wissen, Erkenntnis.“1
3. Da nun die genannten Tugenden Voraussetzungen (Elemente) der Erkenntnis sind, so muß eine noch wichtigere Voraussetzung der Glaube sein, da er für den Träger der Erkenntnis ebenso notwendig ist wie dem auf dieser Welt Lebenden das Atmen zum Leben. Wie S. a174 man aber ohne die vier Elemente2 nicht leben kann, so ist es auch ohne Glauben nicht möglich, daß Erkenntnis sich einstellt. Der Glaube ist also die Grundlage der Wahrheit.