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1. Scheu ((xxx) deos) aber ist die Furcht vor Göttlichem.1 Aber wenn auch die Furcht eine Gemütsbewegung ist, wie manche meinen, weil sich fürchten eine Gemütsbewegung ist, so ist doch nicht jede Furcht eine Gemütsbewegung. So ist z.B. die Dämonenfurcht eine Gemütsbewegung, da sie die Furcht vor Dämonen ist, die von Leidenschaften aller Art erregt sind.
2. Andererseits ist die Furcht vor dem keiner Gemütsbewegung unterliegenden Gott selbst ohne Gemütsbewegung ((xxx) apathäs); denn man fürchtet sich nicht vor Gott, sondern davor, von Gott abzufallen; wer aber dies fürchtet, der fürchtet sich davor, in Böses zu fallen, und scheut das Böse; wer aber das Fallen fürchtet, wünscht selbst frei von Verderben und frei von Gemütsbewegungen zu sein.2
3. „Ein Weiser fürchtet sich und weicht dem Bösen aus; der Unverständige aber begegnet ihm guten Mutes“, sagt die Schrift, und wiederum sagt sie: „In der Furcht des Herrn liegt Hoffnung auf Stärke.“3